Superlative überall

Dubai: Zwischen Wüstensand und Wolkenkratzern

Reisen & Urlaub
20.01.2012 12:48
Superlative, so weit das Auge reicht. Dubai will hoch hinaus. Nicht nur die Skyline ist im ständigen Wandel. Die Stadt am Persischen Golf, Teil der Vereinigten Arabischen Emirate, garantiert einen gelungenen Urlaub.

Im Winter der Kälte entfliehen, das war das Ziel. Die Karibik zu weit entfernt für ein paar Tage Sonne, Ägypten und Tunesien reizvoll, aber wie wär's denn mal mit etwas anderem? Also Dubai, eines der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate. Nichts als Hochhäuser und Bauwahn, denke ich. Keine andere Stadt ist in den letzten Jahren so schnell gewachsen wie Dubai, die Skyline ändert sich gefühlsmäßig im Minutentakt. Gen Himmel scheint das Motto zu sein, und das in Superlativen. Aber die "Baustelle" entpuppt sich als angenehme und spannende Destination.

Angefangen hat alles mit einer Geschichte aus Tausendundeiner Nacht. Die Führer der Beduinenstämme aus Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Qaiwain, Ras al-Khaimah und Fujairah schmiedeten eine Gemeinschaft. Die Vereinigten Arabischen Emirate entstanden, und das Öl brachte nicht nur Dubai in den 1970ern schier unendlichen Reichtum. Geschickt wurde in den Tourismus investiert, wissend, dass die Ölvorkommen durchaus endlich sind. Also begann man, aus einer Region, in der einst vorwiegend Perlenfischer und Beduinen lebten, eine neue Stadt zu bauen.

Und das in einem atemberaubenden Tempo: die schönsten und teuersten Hotels, die höchsten Wolkenkratzer, die größten Shoppingzentren oder die verrücktesten Themenparks – nichts scheint unmöglich. Betonwüsten und architektonische Grausamkeiten, die man zum Beispiel in China bewundern kann, kommen einem in den Sinn. Aber Dubai beweist Stil und Detailverliebtheit – Bauwerke, die aussehen wie ein Segel, Raketen oder eine Welle. Kein Einheitsbrei – hier gleicht kein schwindelerregendes Gebäude dem anderem. Und von wegen Staub und Dreck – nicht einmal ein Fitzelchen Papier auf der Straße.

Was man nicht hat, das baut man sich
Traumwelten erschaffen, das können die Scheichs, und das, was sie naturbedingt nicht haben, das "bauen" sie sich eben, so auch vor ein paar Jahren die Skihalle in der Emirates Mall, aber die ist quasi schon Schnee von gestern. Beeindruckender ist da schon der Burj Khalifa, das bis dato mit 825 Metern höchste Gebäude der Welt. Ein Lift katapultiert die Besucher in Sekunden auf die Aussichtsplattform in 440 Meter Höhe. Vorbuchen lohnt sich, denn dann kostet das Ticket nur ein Viertel, allerdings bekommt man eine Uhrzeit zugeteilt. Der Sonnenuntergang ist die begehrteste Zeit zum "Abheben". Aber auch am Abend hat die Aussicht auf die beleuchtete Welt da unten und auf die etwas kleineren Wolkenkratzer ihren Reiz.

Nicht wundern, wenn sich vor dem Burj Khalifa, dem Downtown Dubais, halbstündlich die Menschen auf dem Gelände rund um einen kleinen künstlichen See versammeln. Worauf warten die alle? "Auf die Fontänen", lässt uns ein Tourist wissen. Spannend? Und wie – mit lauter arabischer Musikuntermalung, bombastischer Choreografie und Lichteffekten werden Wasserfontänen in die Höhe geschossen. Lohnend? Allemal, wir warten auf die nächste "Show" in einem der Restaurants rund um den See. Oder man vertreibt sich die Zeit im Einkaufszentrum oder besser gesagt -palast. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Und das arabische begehrt vor allem westlichen Luxus. Prada, Louis Vuitton und Co. geben sich ein Stelldichein. Shoppen ohne zu stoppen – wer braucht New York und London?

Nebeneinander von Moderne und Tradition
Ein Nebeneinander von Moderne und Tradition, das war das Ziel der regierenden Scheichclans – und in Dubai ist es ihnen durchaus gelungen. Die Staatsreligion ist der Islam, die Dubaier pflegen ihren moslemischen Glauben und sind dabei weltoffen. Die Frauen sieht man in ihrer Abaya, dem traditionellen schwarzen Mantelgewand, das gerne aber auch mit bunten Blüten oder Strasssteinchen verziert wird. Darunter tragen viele moderne Designer-Labels und hochhackige Schuhe.

Übrigens sogar beim Fußballspiel, zu dem die Frauen ihre Kinder begleiten. Seit Fußballlegende Diego Maradona als Trainer des Al-Wasl-Clubs tätig ist, erfreut sich der Verein wachsender Zuschauerzahlen. Man holt sich ja nicht irgendeinen Trainer. Die weiblichen Fans nehmen im Familiensektor Platz. Äußerst freundlich wird man darauf hingewiesen und ebenso -geführt. Ins Spiel mit dem Ball müssen die Dubaier allerdings noch viel investieren.

Luxus pur am Jumeirah Beach
Am Strand vom Jumeirah Beach haben sie dies schon längst getan. Das gleichnamige Hotel in Wellenform bietet Luxus pur, mit Blick aufs Burj Al Arab, das einzige "Sieben-Sterne-Hotel" weltweit. Gratis Eintritt und eigenen Eingang hat man als Gast in den Wasserpark "Wild Wadi". Auch den Kinderschuhen entwachsene Rutschenfanatiker können da nicht genug kriegen.

Ebenfalls einen Tagesausflug wert: der Erlebnispark "Aquaventure" im Hotel "Atlantis" auf der Insel Jumeirah – sie ist eines der drei gigantischen Inselprojekte in Palmenform. Dort endet die steilste Rutsche sogar in einem Haifischbecken. Allerdings rutscht man durch dieses in einer transparenten Röhre. Wer es traditioneller möchte, begibt sich in die Wüste zum Kamelritt. Und da das Skifahren in der Halle für uns Europäer eher belustigend ist, schnallt man sich im Sand ein Snowboard um. Und danach geht's zur Cocktailstunde ins Burj Al Arab, allerdings mit Reservierung, sonst kommt man als Tourist dort nicht hinein – und ja, in Dubai ist durchaus alles Gold, was glänzt.

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