Natur und Sport

Côte d’Azur – an der Küste Südfrankreichs

Reisen & Urlaub
12.04.2017 11:06

Glamourleben, Luxusjachten und Hollywood-Stars - dafür ist die Côte d'Azur schon seit jeher bekannt. Doch die Küstenregion in Südfrankreich bietet mehr: Sie lädt abseits des Rummels zum Natur- und Sporturlaub ein. Der kann sogar unterirdisch beginnen.

Stille. Nur einzelne Tropfen sind, sobald sie tief unten aufklatschen, zu hören. Und der eigene Pulsschlag. "Nicht runterschauen", rät Gilles Charles wie schon bei der Klettersteig-Einschulung, "einfach weitergehen." Die Hängebrücke schwebt und biegt sich in alle Richtungen. Dann geschafft! Gilles lächelt.

Die Höhle, hier im Norden von Grasse, ist sein Reich; er hat die darin befindliche Via Souterrata, eine 300 Meter lange Route in 45 Meter Tiefe, gestaltet. "Und zwar für jeden und jedes Alter", so der Kletterfex, der früher in Paris Feuerwehrmann war, nun hier im Naturschutzgebiet Parc de la Moulière aufblüht. "Allein die Höhle, mit ihrem Poesiesaal zum In-sich-Gehen, ist besonders." Und nach zwei Stunden "Gehzeit" zu Ende.

Grasse
Weg mit der Bergmannskluft inklusive Stirnlampe, rauf auf das Mountainbike. Oder für etwas Erschöpfte: rein in den Bus oder das Auto und runter nach Grasse. Oh, là là. Dieser Duft und diese Landschaft filmreif, wie auch "Das Parfüm" zeigt. Auf den Spuren des Klassikers und stets der Nase nach führt kein Weg vorbei an der Parfümerie Galimard.

Absolut empfehlenswert: ein Duftkreationskurs. Auf Tischen türmen sich kleine Fläschchen. Jasmin, Rose, Lavendel nur: Womit anfangen? "Man beginnt immer mit den Basisnoten, weil diese am längsten zu riechen sind", erklärt Nathalie, "in ihrem Fall etwas Holziges." Zehn Milliliter da, fünf dort und so weiter. Am Ende entsteht ein Parfüm mit einem, wie's gewollt wird, selbst genannten Namen: Louisa. "Gratuliere", lächelt Nathalie, "mehr lieblich denn herb - ein guter Duft." Na dann. Noch ein Besuch im Museum des 270 Jahre alten Familienbetriebs, schon geht die Route weiter.

Cannes
Sie führt nach Cannes. Diese Glamour-Stadt, über die gerne berichtet wird. Stichwort: Filmfestspiele. Die aber viel mehr zu bieten hat. "Für Sportler durch die nahen Voralpen und das Meer perfekt", erzählt Guide Karin Osmuk. Sie blickt über das Wasser. Vis-à-vis Cannes und dem Esterel-Gebirge sind zwei Inseln: Sainte-Marguerite, die größere der beiden, beeindruckt durch die königliche Festung von Vauban früher ein Gefängnis, nun Sommerunterkunft für Wassersport-begeisterte Kinder.

Per Fähre rasch angekommen, steigt man am besten in eine polynesische Piroge. "Da hast du Urlaubsfeeling pur, fühlst dich wie im Paradies", spricht einem Luc Dessauvages, Gründer von Tahitian Adventure, aus der Seele. Der Surffreak gibt beim Paddeln den Takt vor ("links, rechts"), steuert das leicht gleitende Boot über das türkisblaue Wasser zur kleineren Insel Saint-Honorat. Dort leben und wirtschaften seit Jahrhunderten Zisterziensermönche. Zu sehen ist nur einer irgendwo im Weingarten.

Antibes
Zurück in Cannes geht's weiter nach Antibes. Jenes Städtchen, das einem dank des typischen Côte-d'Azur-Charmes seit Studentenzeiten in bester Erinnerung blieb. Die Jachten im Hafen sind beeindruckend, aber nichts für die eigene Geldbörse. Schon eher das Strandbad Juan-les-Pins und die Altstadt. Die Gassen laden zum Flanieren ein. Künstler wie Glasbläser Didier Saba bieten ihr Handwerk an, Restaurants alles von Langusten über Trüffelrisotto bis Crème brûlée. Was passt danach besser, als eine Absinthprobe? "Nichts", lächelt Kellner Jean in der Bar "Balade en Provence", die beim Markt in einem jahrhundertealten Keller liegt. "Hier war schon Picasso zu Gast." Und er ist gewissermaßen noch immer da im Museum nebenan.

Zum Abschluss der Reise empfiehlt sich eine entspannende Einführung in die Thalassotherapie. Diese bietet neben Massagen heilende Behandlungen mit Meerwasser. Da schlägt der Puls im Gegensatz zur Höhlentour längst wieder ganz entspannt.

Christian Mayerhofer, Kronen Zeitung

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