"Legitim"

Wiener Ex-Grüner will Grenzzäune demolieren

Österreich
14.03.2016 10:39

"Bolzenschneider kaufen und den Grenzzaun durchschneiden" - dazu rät jetzt ein bekannter Wiener Ex-Gemeinderat: Klaus Werner-Lobo (48) saß bis Oktober des Vorjahres für die Grünen im Stadtparlament, jetzt ruft er zur "legitimen Sachbeschädigung" zugunsten der Hunderttausenden nach Mitteleuropa drängenden Flüchtlinge auf. Und er rechnet mit seiner Partei ab: Bei den Grünen gebe es "Intrigen und macchiavellistische Methoden des Machterhaltes".

Buchautor Werner-Lobo ("Nach der Empörung", Deuticke-Verlag) will auch nach seinem Ausstieg aus dem Gemeinderat "weiterhin in der Zivilgesellschaft politisch aktiv sein". Mit einer provokanten Ansage in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" gelingt ihm das auch ganz gut - so meint der Ex-Grüne wörtlich zum Thema Grenzzäune: "Bolzenschneider kaufen und, wie damals Alois Mock an der Grenze zum Ostblock, den Grenzzaun durchschneiden. Wenn das genug Menschen machen, dann scheitern (Außenminister Sebastian) Kurz, (Innenministerin Johanna) Mikl-Leitner und ihre Freunde beim Versuch, die Menschenrechte abzuschaffen."

Die Idee des Grün-Politikers ist nicht neu: So verteilten bereits Ende Februar Hilfsorganisiationen und Flüchtlingshelfer an der mazedonisch-griechischen Grenze Bolzenschneider an Migranten - diese wurden dann jedoch von mazedonischen Polizisten auf frischer Tat ertappt und verhaftet. Die "Krone" berichtete exklusiv über diese illegale Aktion von NGO-Gruppen, die in einem vertraulichen Papier eines österreichischen Nachrichtendienstes beschrieben wurde.

Die Grenzzaun-Provokation Werner-Lobos wird der Vermarktung seines jetzt erschienenen Buchs vermutlich nicht schaden. Dass der Wiener darin auch recht deutlich seine grünen Ex-Kollegen kritisiert, wird den Verkauf ebenfalls eher fördern. Zitat aus dem "profil"-Interview: "Das grüne Partei-Establishment besteht aus Leuten, deren Bücherschränke voll sind mit Ratgebern, wie sie an der Macht bleiben und andere bescheißen." Die Wahrscheinlichkeit, dass Werner-Lobo die Grünen in Frieden verlassen hat, scheint somit gering.

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