4343 € Zweit-Gehalt

Wiener Bezirks-Stellvertreter kassieren doppelt ab

Österreich
28.11.2016 06:15

4343 Euro im Monat erhalten jeweils der erste und der zweite Stellvertreter der 23 Bezirksvorsteher Wiens. Dabei kommen viele oft kaum zum Einsatz, wie die Grätzelpolitiker selbst der "Krone" erzählen. Brisant: Fünf Vertreter der SPÖ bzw. FPÖ erhalten als Angestellte der Stadt Wien dort nebenbei das volle Gehalt.

Astrid Rompolt ist Pressesprecherin der Wiener Wasserwerke und Bezirks-Vize im 2. Bezirk. Eva Weißmann ist Sozialarbeiterin bei der MA 11 und vertritt in Ottakring den Bezirkschef. Wie drei weitere Stellvertreter erhalten sie dafür nicht nur 4343 Euro für ihren politischen Grätzel-Einsatz, sondern auch die vollen Gehälter für die Jobs bei der Stadt.

"Ich werde für manche Bezirkstermine freigestellt und bekomme als Vollzeitangestellte der MA 11 die vollen Bezüge", so etwa Weißmann. Astrid Rompolt (SPÖ) wird im 2. Bezirk als 2. Stellvertreterin der neuen grünen Bezirkschefin kaum zum Einsatz kommen.

NEOS fordern Abschaffung
Die voll bezahlte Dienstfreistellung in der Dienstordnung - ein Wiener Unikat - ist den NEOS ein Dorn im Auge. Sie fordern im Landtag die Abschaffung. "Mehrere Stellvertreter der Bezirke sind neben ihrer kaum fordernden, aber mit 4343 Euro entlohnten Tätigkeit bei vollen Bezügen bei der Stadt beschäftigt", tadelt NEOS-Wien-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

Mit der Kritik konfrontiert, stimmen überraschend die Vizes selbst teilweise zu: So komme der zweite Vertreter, der von der zweitstärksten Partei gestellt wird, so gut wie nie zum Einsatz. Ob die Bezirkschefs da wirklich beide Vertreter um 4343 Euro im Monat brauchen, könne diskutiert werden. Insbesondere in den kleinen Innenstadtbezirken gäbe es für sie kaum etwas zu tun.

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