Nach tragischem Tod

Wer folgt auf Oberhauser im Gesundheitsressort?

Österreich
24.02.2017 12:58

Nach dem tragischen Tod von Sabine Oberhauser übernimmt vorerst einmal SPÖ-Parteikollege und Sozialminister Alois Stöger provisorisch das Gesundheitsressort - bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden wird. Dem Vernehmen nach hat Pamela Rendi-Wagner, Sektionsleiterin im Gesundheitsministerium, derzeit die besten Chancen, in die Fußstapfen Oberhausers zu treten. Es könnte aber auch durchaus sein, dass die Regierung die Gelegenheit nun für mehrere personelle Rochaden nützt - Spekulationen darüber gibt es schon länger.

Rendi-Wagner gilt gerade wegen ihrer fachlichen Kompetenz als Top-Nachbesetzung: Die 45-Jährige kann auf eine beachtliche wissenschaftliche Karriere verweisen. 1996 promovierte sie in Wien. Im Anschluss daran wechselte sie zur London School of Hygiene and Tropical Medicine, wo sie ihren Master absolvierte. 1998 kehrte Rendi-Wagner als Assistentin an die Wiener MedUni zurück. 2008 habilitierte sie sich mit dem Thema Prävention durch Impfungen. Seit 2011 ist sie Leiterin der Sektion für Öffentliche Gesundheit und medizinische Angelegenheiten.

Kompetenz und rhetorisches Talent
Der breiten Öffentlichkeit wurde Rendi-Wagner kurz nach ihrem Wechsel ins Gesundheitsministerium bekannt, als sie im Zuge der Atomkatastrophe von Fukushima die Bevölkerung über mögliche Gefahren verstrahlter Lebensmittel informierte. Bereits damals fiel auf, dass die Medizinerin komplexe Dinge allgemein verständlich erklären kann.

Trotz der Einigung auf ein neues Arbeitsprogramm Ende Jänner ist die Stimmung innerhalb der Regierung weiterhin gereizt. Wie krone.at berichtete, sind sowohl die SPÖ als auch die ÖVP auf der Suche nach einer inhaltlichen Professionalisierung und einem verbesserten Außenauftritt - mit anderen Worten: neue Minister. Als mögliche Ablösekandidaten gelten Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ), Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) und Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ).

Opernball von Oberhausers Tod überschattet
Oberhauser starb am Donnerstagabend an den Folgen ihrer Krebserkrankung - nur wenige Stunden vor der Eröffnung des Opernballes. Damit stand der "Ball der Republik" zumindest für die Polit-Prominenz im Zeichen der Trauer. Kanzler Christian Kern rief - "unbeschreiblich traurig" den Tränen nahe - die rund 5000 Ballbesucher zur Trauerminute auf. Die SPÖ-Riege und Bundespräsident Alexander Van der Bellen ("meine Gedanken sind bei Sabine Oberhauser") verließen die Staatsoper nach der Eröffnung.

Parlament gedenkt mit Trauerminuten
Auch im Parlament wird um die verstorbene Politikerin getrauert. Schon in der Präsidiale am Freitagvormittag wurde eine Trauerminute abgehalten. Gleiches ist zu Beginn der Plenarsitzung am Mittwoch geplant. Zudem wurden die Fahnen am Hohen Haus auf halbmast gesetzt.

Kondolenzbuch liegt im Gesundheitsministerium auf
Im Gesundheitsministerium liegt seit Freitag ein Kondolenzbuch für die verstorbene Ministerin auf. Nach Mitarbeitern des Hauses trugen sich zu Mittag Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kern ein. Die Bevölkerung kann bis Mittwoch via Kondolenzbuch Abschied nehmen. Von Montag bis Mittwoch nächster Woche gibt es von 8 bis 16 Uhr die Möglichkeit, sich einzutragen. Zugang erhält man über die Adresse Radetzkystraße 2.

Video: Bevölkerung kann bis Mittwoch via Kondolenzbuch Abschied nehmen

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