"Hin zu den Leuten"

Wahlkampfauftakt: So will Norbert Hofer gewinnen

Österreich
29.08.2016 15:11

Am Montag hat Norbert Hofer so richtig mit dem Wahlkampf für die Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl losgelegt: "Heraus aus der Hofburg, hin zu den Leuten", gab der freiheitliche Kandidat die Richtung vor. Zudem versprach er im Falle seines Sieges eine besonnene Amtsführung und stellte klar, wie er den Urnengang am 2. Oktober 2016 für sich entscheiden will.

Eine besonnene Amtsführung sei essenziell, "da das Wort des Bundespräsidenten schweres Gewicht hat", stellte Hofer klar. Demokratische Entscheidungen würden respektiert, Wahlgewinner sollten als erstes mit der Regierungsbildung beauftragt werden. Erneut betonte er, dass er nach einer möglichen Angelobung seine Parteimitgliedschaft bei der FPÖ ruhend stellen werde.

Zudem könne er sich vorstellen, die traditionelle Neujahrsansprache aus der Hofburg heraus etwa in ein Seniorenheim zu verlegen - "gerne mit einer älteren Frau oder einem älteren Herrn". Dabei solle es aber nicht bleiben. In weiterer Folge kann sich der freiheitliche Kandidat unter anderem einen Kleinbetrieb oder einen Bauernhof als Aufzeichnungsort vorstellen.

Lob für einzelne Regierungsmitglieder
Lob gab es von Hofer auch für einzelne Mitglieder der jetzigen Koalition, wie Außenminister Sebastian Kurz, Innenminister Wolfgang Sobotka (beide ÖVP) sowie Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ). "Diese drei Personen machen einen guten Job", bemerkte er - "und ich hoffe, dass ich gut kooperieren werde". Der Freiheitliche glaubt auch, dass die derzeitige Regierung bis 2018 halten werde, da die aktuellen Umfragewerte nicht gerade gut seien.

Ein Freund der direkten Demokratie
Sachpolitische Meinungsschwenks gab es von Hofer, wie zu erwarten, nicht. "Natürlich ist ein Bundespräsident kein Minister oder Mandatar, aber er steht für gewisse Inhalte, betonte er. So zeigte er sich abermals als TTIP-Gegner sowie als Freund der direkten Demokratie. Erfolgreiche Volksbegehren sollten - nach vorheriger Prüfung durch den Verfassungsgerichtshof - im Parlament behandelt werden. Sollte der Nationalrat nicht zustimmen, müsse es zu einer Volksabstimmung kommen.

Plädoyer für "Union in der Union"
Mehr Bürgernähe und Subsidiarität wünscht sich Hofer auch in der Europapolitik. Bei "großen Themen" wie Asyl und Sicherheit müsse hingegen mehr zusammengearbeitet werden. Der Freiheitliche kann sich eine "Union in der Union" für Österreich vorstellen. Dies etwa mit Kroatien, Ungarn und Tschechien. In der Flüchtlingspolitik ist Hofer weiterhin davon überzeugt, dass es sich eher um eine Migrationskrise handle und will Zuwanderern erst nach drei Jahren den Zugang zu Transferleistungen ermöglichen.

"Ich bin hoch motiviert, ich bin ein Workaholic"
Hinsichtlich eines möglichen Wahlsiegs zeigte sich Hofer erwartungsgemäß zuversichtlich, bei allem Optimismus dürfe man aber noch nicht siegessicher sein. Energie für den mittlerweile dritten Wahlkampf gebe es zumindest genug. "Ich bin hoch motiviert, ich bin ein Workaholic", sagte er - und: "Schlafen kann man am 3. Oktober auch noch."

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