"Leer ist unsicher"

Vergewaltigung in U6: Wiener Linien laut VP mitschuldig

Österreich
21.12.2012 10:36
Die ÖVP gibt den Wiener Linien eine Mitschuld an der grausamen Vergewaltigung einer jungen Frau in einem U-Bahn-Zug am Montag. Der Verkehrssprecher der Stadtpartei, Roman Stiftner, sagt, die Linien hätten für die Einhaltung der korrekten Intervalle sorgen müssen - dann wäre die 23-Jährige zur Rushhour nicht allein in dem U6-Waggon gewesen, und somit wäre sie wohl auch nicht vergewaltigt worden. Answer Lang, Sprecher der Wiener Linien, "fehlen die Worte".

Der mutmaßliche Täter in dem Fall wurde - wie berichtet (Infobox) - in der Nacht auf Mittwoch in Graz gefasst und sitzt mittlerweile in Wien in Untersuchungshaft. Doch nicht nur der 25-jährige Vorarlberger soll sich nun für das brutale Verbrechen verantworten müssen, erklärt ÖVP-Mann Stiftner via Presseaussendung, auch die Wiener Linien "können sich nicht aus der Verantwortung stehlen".

"Diese sind aufgefordert, die Grundlagen für einen ordnungsgemäßen Ablauf des U-Bahn-Fahrplans, sprich die Einhaltung der Intervalle, zu legen. Nur so kann garantiert werden, dass sich die Menschen generell gleichmäßig auf die Züge verteilen, sich daher mehrere Personen pro Waggon aufhalten und somit unsichere leere Garnituren vermieden werden können", führt Stiftner aus, der freilich betont, "zutiefst erschüttert über die Vorkommnisse" zu sein.

"So viel Zynismus ist mir noch nie untergekommen"
Der Sprecher der Wiener Linien, Answer Lang, gab sich am Freitag gegenüber krone.at fassungslos: "So viel Zynismus ist mir in meinem Leben noch nie untergekommen. Mir fehlen die Worte. Ich weiß nicht, was der Herr Gemeinderat will - die Züge fahren in Zwei-Minuten-Intervallen, normalerweise ist es ja gut, wenn sie leer sind!"

Einen anderen Vorwurf, mit denen sich die Wiener Linien schon häufiger konfrontiert sahen, lässt sich Lang schon eher gefallen: nämlich jenen, dass die einzelnen und für die Passagiere von innen nicht durchgängigen Waggons der U-Bahnen ein Sicherheitsrisiko darstellten. Es gebe mittlerweile laufend neue durchgängige Züge, erklärt Lang. Auf den Linien U1 bis U4 seien nächstes Jahr auch wieder vier neue geplant.

Bei der U6, wo die junge Frau am Montag gegen 18.15 Uhr im Bereich der Station Alterlaa in einem leeren Waggon vergewaltigt wurde, gehe das allerdings nicht - das sei wegen der besonderen Streckenbeschaffenheit nicht möglich. Hier wolle man weiter mit Videoüberwachung für Sicherheit sorgen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele