Keine Entscheidungen

Team Stronach: Chaos auch nach Krisensitzung

Österreich
09.10.2013 16:19
Viele Antworten hatten sich die rebellierenden Team-Stronach-Landesorganisationen von der ersten Sitzung des neu geschaffenen Bundesdirektoriums am Mittwoch erwartet. Doch die internen Machtkämpfe und Abspaltungsdrohungen dürften bis auf Weiteres andauern - die Sitzung wurde am frühen Nachmittag abrupt beendet. Kathrin Nachbaur, Statthalterin von Parteigründer Frank Stronach, verließ das Areal in Oberwaltersdorf, weil sie einen dringenden Termin habe, hieß es.

Kurz zuvor hatte es noch geheißen, es werde "open end" geredet. Der abgesetzte Kärntner Landeschef Gerhard Köfer zeigte sich daraufhin "wenig überrascht über die Art, wie man mit einem Problem umgeht". "Ich fahre nach Hause mit keiner Entscheidung", sagte Köfer. "Das ist das, was ich nicht wollte, wir haben die Hand ausgestreckt."

Köfer: "Stronach soll seine Million bekommen"
Die rebellischen Kärntner rund um den Landesrat drohen ja mit einer Abspaltung und hatten ein Ultimatum bis zum Wochenende gestellt. Köfer wollte klare Zugeständnisse zu den Forderungen nach mehr Autonomie für die Landespartei. Ums Geld gehe es jedoch nicht: "Wenn Stronach seine Million wiederhaben will, dann soll er sie auch bekommen."

Kärntner beraten nun über weiteres Vorgehen
Man habe die Forderungen deponiert, es sei aber keine Zeit reserviert worden, um über die Kärntner Wünsche zu reden. Nach dem Mittagessen sollte die Sitzung eigentlich weitergehen, dazu kam es aber nicht. Einen neuen Termin mit Nachbaur habe er nicht, erklärte Köfer. Er werde nun zurück nach Kärnten fahren und mit seinen Mitstreitern den Tag Revue passieren lassen beziehungsweise besprechen, wie es weitergehe. Die Kärntner Abspaltung ist damit noch nicht vom Tisch.

Salzburger Ex-Landeschef Mayr auf Köfers Seite
Der ebenfalls von der Bundespartei abgesetzte Landeschef aus Salzburg, Hans Mayr, stellte sich auf Köfers Seite, wiewohl die Salzburger nicht mit Abspaltung drohen. Man habe mit der Einsetzung des Bundesdirektoriums, das nun regelmäßig tagen soll, erste Schienen gelegt, so Mayr. Welchen Wert das habe, werde man erst sehen. So wurde das neue Gremium noch nicht in den Parteistatuten verankert, wie Mayr bestätigte. Das wäre aber notwendig, um Parteigründer Stronach tatsächlich etwas Macht zu nehmen.

Zumindest der Streit um die Rückerstattung von Wahlkampfkosten scheint für die Salzburger Landespartei seit der Direktoriumssitzung offenbar kein Thema mehr zu sein. "Das 'Team Stronach für Salzburg' steht finanziell auf gesunden Beinen und ist von keinen finanziellen Zuwendungen seitens Frank Stronach abhängig. Weiters halten wir fest, dass es keine Rückzahlung der Wahlkampfkosten gab oder geben wird", erklärten Mayr und der neue Landesparteiobmann Helmut Naderer im Anschluss an die Sitzung in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Nachbaur trotz Turbulenzen zuversichtlich
Kurz vor ihrer Abreise hatte Nachbaur eingeräumt, dass noch nicht alle Fragen gelöst seien. Sie sei aber zuversichtlich, dass man die "strukturellen Herausforderungen" lösen werde. Man werde "gute demokratische Strukturen entwickeln", aber der Prozess werde dauern. Zu Abspaltungstendenzen und den Kärntner Begehrlichkeiten wollte sie vorerst keine Stellungnahme abgeben.

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