Der neue Regierungsstreit kommt der SPÖ offenbar sehr gelegen, ein roter Minister nach dem anderen wirft sich in die Schlacht um das Pensionsalter. Nach Doris Bures wehren sich nun Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Sozialminister Rudolf Hundstorfer vehement gegen eine vorgezogene Angleichung des Antrittsalters.
"Mehrfachbelastung von Frauen"
"Das aktuelle gesetzliche Frauenpensionsalter hat gute Gründe. Die liegen in der Mehrfachbelastung und Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern", so Heinisch-Hosek. Eine frühzeitige Angleichung des Pensionsalters wäre eine Maßnahme, die an der Lebenswirklichkeit von älteren Frauen vorbeiginge. Und Minister Hundstorfer stellt klar, dass es dazu nicht kommen werde, "unabhängig davon, wie laut die ÖVP dies beschwöre".
Solange Frauen im Erwerbsleben durch Lohngefälle, schlechtere Gehaltseinstufungen und verringerte Aufstiegschancen benachteiligt seien, sei eine spontane Erhöhung des Pensionsantrittsalters kein Thema. Auch ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser lehnt den neuerlichen Vorstoß der ÖVP ab, die Diskussion entbehre jeglicher Grundlage.
ÖVP wirft SPÖ "Hysterie" vor
Die Volkspartei will unterdessen von dem Thema am liebsten gar nichts mehr wissen. Die Sache werde vom Regierungspartner aufgebauscht, die SPÖ verhalte sich hysterisch und wolle nur von den eigentlichen Problemen ablenken, hieß es am Sonntag aus dem Büro von Vizekanzler Michael Spindelegger.
Wenig Verständnis für das "Wahlkampf-Hickhack auf Kosten der Frauen" haben die Grünen und verweisen auf den fertigen Fahrplan zur Anhebung des Pensionsalters. Das BZÖ fordert ein einheitliches Pensionssystem für alle mit einem Pensionskonto.
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