Vor sechs Jahren hatte die 58-jährige Umweltmedizinerin noch deutlich gegen Scheider verloren, der diesmal mit 46,7 Prozent den Kürzeren zog. Die SPÖ stellt damit das erste Mal seit 42 Jahren in der Landeshauptstadt wieder den Bürgermeister, zum ersten Mal überhaupt ist in Klagenfurt eine Frau an der Spitze. Mathiaschitz hatte vor der Wahl angekündigt, nach dem Vorbild der Landesebene eine Koalition mit ÖVP und Grünen eingehen zu wollen, um eine stabile Mehrheit zu sichern. Eine Zweierkoalition hätte - außer mit der FPÖ - keine Mehrheit, eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen hatte die künftige Bürgermeisterin allerdings kategorisch ausgeschlossen.
Scheider: "Schwierige Rahmenbedingen"
Mathiaschitz meinte nach ihrem Wahlsieg, dies sei der Lohn für die Arbeit der vergangenen sechs Jahre. Die Klagenfurter Bevölkerung habe sich für eine Veränderung entschieden. Sie will nun Koalitionsgespräche führen, ihre Präferenz ist eine rot-schwarz-grüne Zusammenarbeit wie auf Landesebene. Scheider führte seine Niederlage auf die "schwierigen Rahmenbedingungen" zurück - diesmal habe die SPÖ starken Rückenwind verspürt, die FPÖ hingegen Gegenwind. Zurücktreten will er nicht, er sei zwar kein Sesselkleber, wolle aber gerne für Klagenfurt weiterarbeiten.
SPÖ stellt weiter neun "Bezirksbürgermeister"
Nach der Stichwahl stellt die SPÖ weiterhin die Bürgermeister in neun der zehn Bezirksstädte. Denn dem Sieg in Klagenfurt steht die Niederlage in Feldkirchen gegenüber, wo Amtsinhaber Robert Strießnig gegen seinen ÖVP-Konkurrenten Martin Treffner verlor. Strießnig kündigte als Konsequenz seinen Rücktritt an. Weitermachen kann Siegfried Ronacher in Hermagor, der mit sieben Stimmen gegen den ÖVP-Kandidaten Leopold Astner gewann.
Bürgermeistersessel für Team Stronach
Totalen Gleichstand gibt es in Preitenegg, beide Kandidaten erhielten je 365 Stimmen. Das hat es in Kärnten noch nie gegeben, ist aber geregelt, es muss eine weitere Stichwahl geben. Eindeutig war hingegen das Ergebnis in St. Georgen im Lavanttal, wo Karl Markut für das Team Stronach das Bürgermeisteramt hielt. Die slowenische Einheitsliste stellt nun zwei Gemeindechefs. Nach Franz-Josef Smrtnik in Bad Eisenkappel vor zwei Wochen kam am Sonntag Globasnitz hinzu, wo Bernard Sadovnik die Stichwahl gegen den bisherigen SPÖ-Bürgermeister Wolfgang Wölbl gewann.
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