Die neuen Mandatsstände eröffnen allerdings keine zusätzlichen Koalitionsvarianten: Rot-Schwarz ist nach wie vor die einzige realistische Zweier-Regierung mit einer Mehrheit von 99 Nationalratssitzen, Schwarz-Blau hat mit 87 weiter zu wenig. Die von Teilen der ÖVP angedachte Dreier-Variante ÖVP-FPÖ-Stronach hätte mit 98 ebenfalls genug Mandate. Nicht ausgehen würde sich eine Rot-Grün-NEOS-Regierung, sie kommt auf nur 85 Sitze im Hohen Haus.
Verschiebung auch bei Stimmenanteilen
Die Stimmenanteile haben sich durch die Briefwähler wie folgt verändert: Die SPÖ hat jetzt 26,86 Prozent, das ist ein Minus von 2,40 Prozentpunkten gegenüber der Wahl 2008. Die ÖVP liegt jetzt bei 24,01 (-1,97), ist also näher an die SPÖ herangerutscht - und hat den Abstand zur drittstärksten Partei, der FPÖ, vergrößert. Diese verlor mit den Briefwählern ein wenig auf 20,55 Prozent, ihr Plus gegenüber 2008 reduzierte sich auf 3,01 Prozentpunkte. Umgekehrt ist das Plus der Grünen größer geworden - mit 1,91 Prozentpunkten mehr kamen sie auf 12,34 Prozent.
Das Team Stronach verlor durch die Briefwähler ein wenig, von zunächst 5,79 auf jetzt 5,74 Prozent - umgekehrt legten die NEOS von 4,80 auf 4,93 Prozent zu. Ein von den Meinungsforschern für möglich gehaltenes weiteres Mandat ging sich für sie allerdings nicht aus. Das BZÖ hat sich mit jetzt 3,53 Prozent (Sonntag: 3,63) noch weiter von der Vier-Prozent-Hürde entfernt.
31.000 Stimmen fehlen noch
Das jetzt veröffentlichte Ergebnis ist noch immer nicht der Endstand. Denn am Donnerstag müssen noch die rund 31.000 Wahlkarten ausgezählt werden, die am Sonntag in "fremden" Wahlkreisen abgegeben wurden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.