Nach außen wahren SPÖ-Chef Werner Faymann und ÖVP-Chef Michael Spindelegger die Form. Man bleibt staatsmännisch, wie das von einem amtierenden Bundeskanzler und einem, der noch Kanzler werden will, erwartet wird. Aber in den Hinterzimmern der Parteien wird sechs Wochen vor den Nationalratswahlen in tiefere Schubladen gegriffen.
Kanzler Faymann hält alle unsauberen Aktionen von sich fern. Doch ein paar Ränge unter ihm, bei der Jungen Generation der SPÖ, wird an einem Dossier über ein schwarz-blaues Koalitionsschreckgespenst gearbeitet. Von "Rekordarbeitslosigkeit" bis zu "Steuergeschenken" und "Korruption" ist in einer "schwarz-blauen Katastrophenbilanz" die Rede.
Spindelegger ohne Distanz zur Kampagne
Keine Distanz zur Kampagne seiner Partei hält Vizekanzler Spindelegger. Selbst weniger feine Arbeiten werden in seiner nächsten Nähe von Partei-General Hannes Rauch erledigt. Am Montag schlägt Rauch wieder zu und lässt eine Neuauflage der Funktionärsfibel mit Attacken gegen eine rot-grüne Koalitionsvariante verschicken.
"Rot-Grün: Ein System zum Machterhalt" zählt dabei zu den harmloseren Angriffen. Härter ist die Warnung vor einer "Befreiung der kindlichen Sexualität" durch eine rot-grüne Koalition. Nachsatz in der ÖVP-Fibel gegen eine Zusammenarbeit der SPÖ mit den Grünen: "Otto Mühl hätte seine Freude gehabt."
Offen bleibt nicht nur, wie wahrscheinlich eine rot-grüne oder eine schwarz-blaue Koalition sind, sondern auch, wovor sich die Wähler mehr fürchten.
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