Votum im 2. Bezirk

So sehen die Leopoldstädter den Wahlausgang

Österreich
19.09.2016 14:19

Am Sonntag sind die Stimmberechtigten der Wiener Leopoldstadt ein zweites Mal in die Wahllokale gebeten worden. Dabei führte die Wahlwiederholung vom Oktober 2015 zu einem Machtwechsel: Statt der SPÖ sollen nun die Grünen den Bezirksvorstand übernehmen und für bessere Verhältnisse sorgen. Die Wahlbeteiligung lag diesmal allerdings nur bei 26,7 Prozent. Kein Wunder also, dass nicht alle Bewohner der Leopoldstadt glücklich mit diesem Ausgang sind. krone.at war vor Ort und hat sich umgehört.

Zur Erinnerung: Weil 23 Stimmzettel zu viel ausgezählt worden waren - offenbar waren auch nicht unterschriebene und damit ungültige Briefwahlkarten in die Auszählung gerutscht -, hatte die FPÖ die Wahl vom Oktober 2015 angefochten. Tatsächlich wurde festgestellt, dass es eine Abweichung gab, weshalb der Verfassungsgerichtshof für die Aufhebung der Bezirksvertretungswahl sorgte und Neuwahlen anordnete.

Allerdings ist der Unmut der Bewohner in der Leopoldstadt am Tag nach der Wahlwiederholung groß. "Ich hab Blau gewählt, weil ich unzufrieden mit der Situation bin", sagt eine ältere Dame, die gleich mit schnellem Schritt den Platz verlässt.

Auch die 66-jährige Caroline P. ist nicht so recht zufrieden. Sie wohne schon seit 40 Jahren im 2. Bezirk und bekomme mit, wie die Grünflächen immer mehr verdorren und verdrecken. Eigentlich sei es ihr ja egal, wer den Vorstand des Bezirks übernimmt. Trotzdem habe sie die FPÖ gewählt, weil sich bisher niemand um ihre Bedürfnisse gekümmert habe.

"Junge Leute sollen ihre Zukunft selbst bestimmen"
Anders sieht es Erika A., die auf den Urnengang verzichtet hat, "weil die jungen Leute ihre Zukunft selbst bestimmen sollen. Ich fühle mich nicht mehr verantwortlich dafür, was in Wien geschieht." Die 75-jährige Pensionistin habe schon genug getan, sagt sie.

Anna F. hingegen ist treue SPÖ-Wählerin und hat auch dieses Mal den Sozialdemokraten ihre Stimme gegeben. "Ich finde es aber auch okay, dass die Grünen gewonnen haben. Oder eigentlich sogar gut", berichtet die 30-Jährige.

Sehr zufrieden ist Alice P.: "Ich war zwar nicht wählen, weil ich in Bangkok war, aber ich hätte sonst auch die Grünen gewählt. Das ist einfach die einzige Partei, die für mich infrage kommt."

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