"Ganz schön fesch"

Sebastian Kurz sorgt international für Aufsehen

Österreich
14.12.2013 12:44
Mit 27 Jahren wird Sebastian Kurz nicht nur der jüngste Außenminister der Zweiten Republik, sondern auch der jüngste Chefdiplomat innerhalb der EU. Mit dem Bulgaren Kristian Wigenin (38), dem Esten Urmas Paet (39) und dem Letten Edgars Rinkevics (39) hat er immerhin drei europäische Amtskollegen unter 40. Ältester Außenminister ist der 69-jährige Ungar Janos Martonyi.

International sorgt Kurz' Ernennung zum Außenminister Österreichs jedenfalls für Aufsehen - hier ein Überblick über diverse Kommentare von Medien in Deutschland, der Schweiz und Italien.

"Spiegel.de" (Deutschland):
"'Wunderwuzzi' macht Karriere. Sebastian Kurz ist 27 Jahre alt - und ab Montag Österreichs neuer Außenminister. Anfangs galt der Christdemokrat als Polit-Hallodri, weil er mit schrillen Kampagnen punkten wollte. Jetzt ist der Jura-Student gereift und die letzte Hoffnung seiner Partei."

"Süddeutsche.de" (Deutschland):
"Ganz schön fesch. Mit dem 'Geilomobil' auf den Ministerstuhl: Als Sebastian Kurz vor drei Jahren Staatssekretär wurde, erntete der Jungspund von der ÖVP Hohn und Spott. Jetzt, im Alter von 27, soll er Österreichs Außenminister werden."

"Bild.de" (Deutschland):
"Das Gesicht Österreichs im Ausland ist künftig ein 27-jähriger Wiener. Sebastian Kurz, bisher Integrationsstaatssekretär, ist der jüngste Außenminister, den die Alpenrepublik je hatte."

"Neue Zürcher Zeitung" (Schweiz):
"Die Vorstellung, dass der Jungpolitiker mit John Kerry oder Catherine Ashton am Verhandlungstisch sitzt, stößt auf Skepsis, dem Vernehmen nach gerade in Diplomatenkreisen. Doch von der Häme, die ihm bei seiner Ernennung zum Staatssekretär für Integration entgegenschlug, ist nichts mehr zu spüren."

"Blick.ch" (Schweiz):
"Dieses Milchbubi ist schon Außenminister. Jetzt ist es offiziell: Sebastian Kurz wird neuer Außenminister Österreichs. Der Mann macht bereits Schlagzeilen. Wegen seines Alters."

"Tagesanzeiger.ch" (Schweiz):
"Österreichs neuer Außenminister Sebastian Kurz ist erst 27 Jahre alt. Das Amt ist der vorläufige Höhepunkt einer steilen Karriere."

"Corriere della Sera" (Italien):
"Mit einer smarten Kampagne ist es Sebastian Kurz gelungen, zum jüngsten Minister in der Geschichte seines Landes aufzurücken. Nicht einmal Metternich hatte mit 27 Jahren eine derartige Leistung vollbracht."

"Il Fatto Quotidiano" (Italien):
"Mit 27 Jahren kann man in Italien kaum hoffen, Parlamentarier zu werden. In Österreich rückt Sebastian Kurz, Jahrgang 1986, zum neuen Außenminister auf. Es wird bestimmt komisch sein, ihn bei internationalen Gipfeltreffen an der Seite von Emma Bonino (65 Jahre), des Franzosen Laurent Fabius (67), des Spaniers Jose Manuel Garcia-Margallo (69), der 50-jährigen William Hague (Großbritannien) und Guido Westerwelle (scheidender Außenminister Deutschlands), oder gar an der Seite seines US-Kollegen John Kerry (70 Jahre) zu sehen."

"Unione Sarda" (Italien):
"Wer weiß, wann man endlich auch in der Regierung einen Minister unter 30 (oder unter 40 Jahren) sehen wird. Italien sollte sich an Österreich ein Beispiel nehmen, dessen neuer Außenminister 27 Jahre alt ist."

Diplomat: Alter spielt international keine Rolle
Auf dem internationalen Parkett spiele das Alter keine Rolle, "es kommt vielmehr darauf an, wie man auftritt", sagt der Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, Hans Winkler. Er selbst bildet seit Jahren junge Diplomaten aus, zuvor war er Staatssekretär im Außenamt. Kritik an der Bestellung von Kurz kann er nicht nachvollziehen. Auch, dass der 27-jährige Kurz ob seines Alters möglicherweise nicht von allen altgedienten Diplomaten des ehrwürdigen Hauses am Minoritenplatz anerkannt werden könnte, fürchtet Winkler nicht. "Das Klischeebild von Diplomaten als alten Schnöseln ist überholt, der heutige Diplomat ist ein Profi, das Außenministerium schon seit Jahren ein hochprofessioneller Betrieb."

Anders als junge Diplomaten, die am Beginn ihrer Karriere manchmal "mit Startschwierigkeiten wie in anderen Berufsfeldern auch" zu kämpfen hätten, komme der 27-Jährige zudem als Minister ins Außenamt. "Als Minister kann er hundertprozentig auf die Loyalität und Unterstützung des Hauses zählen," so Winkler. "Und er wird einen exzellenten Apparat zur Seite haben."

Persönlich halte er Kurz für einen "jungen, sehr eloquenten und intelligenten Menschen", der seinen Job sicherlich "hervorragend" erledigen werde. Seine Bestellung sei "ein positives Zeichen" - und das hätten bisher auch "alle Kollegen mit denen ich im Außenministerium gesprochen habe, so gesehen", sagt der Diplomat.

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