Schon vor Baubeginn

Parlament: Sanierungskosten steigen auf 437 Mio. €

Österreich
24.02.2017 19:51

Der Rechnungshof hat am Freitag den im Zuge der Parlamentssanierung geplanten Ausbau unter dem historischen Reichsratssaal kritisiert. "Die geplanten massiven Baumaßnahmen unterhalb des Saals könnten Schäden und bisher nicht berücksichtigte Mehrkosten verursachen", hielten die Prüfer fest. Demnach kostet die Sanierung 437,5 Millionen Euro und nicht - wie ursprünglich im Parlamentsgebäudesanierungsgesetz budgetiert - 403,6 Millionen Euro.

Die Gesamtkosten beziffert der Rechungshof  (RH) in seinem Bericht höher, weil er auch Personal- und Gesellschaftskosten sowie Aufwendungen vor dem Mai 2012 berücksichtigt. Er empfiehlt deshalb, die Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit dieses Vorhabens nochmals zu überdenken.

Mehrkosten wegen "wertvoller Bausubstanz"
Unter dem Reichsratssaal soll ein sogenanntes Lokal mit etwa 785 Quadratmetern geschaffen werden. Dafür gibt es laut RH keine Kosten-Nutzen-Analyse. Dieses Lokal II würde mit über 7500 Euro pro Quadratmeter die höchsten Kosten verursachen. Der Generalplaner begründet dies mit der "wertvollen Bausubstanz" darüber, dem Reichsratssaal.

Der RH kritisiert auch die überdurchschnittlich hoch angesetzten Reserven für Risiken und Unvorhergesehenes in Höhe von 76,3 Millionen Euro. Diese Reserven sollten mit fortschreitender Projektentwicklung reduziert werden. Die Terminpläne halten die Rechnungshofprüfer für "sehr ambitioniert".

Unansehnliche Container auf dem Heldenplatz
Je länger die Sanierung des Parlaments dauern wird, desto länger werden den Wienern auch die Ersatzquartiere, die optisch nicht gerade ansprechenden Container auf dem Heldenplatz, erhalten bleiben.

Video: Rohbau der Ausweichquartiere fertig

Ursprünglich hatte es geheißen, dass diese proviorischen Gebäude in drei Jahren wieder Geschichte sein werden.

Parlament hält an ursprünglichen Plänen fest
Das Parlament selbst hält unterdessen an den ursprünglichen Ausbauplänen fest. Auch die Überlegung, auf die Baumaßnahme unterhalb des Reichratssaals zu verzichten, sei nach eingehender Diskussion verworfen worden, teilte die Parlamentsgebäudesanierungsgesellschaft unter Verweis auf Parlamentsvizedirektor und Projektleiter Alexis Wintoniak mit.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele