Rochade beim Heer

Othmar Commenda ist der neue Generalstabschef

Österreich
22.05.2013 13:56
Generalleutnant Othmar Commenda (li. im Bild) folgt Edmund Entacher als Generalstabschef des Bundesheeres nach. Das gab Verteidigungsminister Gerald Klug (re. im Bild) am Mittwoch bekannt. Commendas Stellvertreter wird Generalmajor Bernhard Bair, der zuletzt an der Spitze des Kommandos Einsatzunterstützung tätig war.

Dass Commenda, der Entachers Stellvertreter war, in die höchste militärische Funktion aufsteigt, ist wenig überraschend. Der bald 59-jährige Oberösterreicher galt immer als Favorit.

Commenda und Bair bekleiden nur zwei von zahlreichen weiteren Spitzenfunktionen, die beim Bundesheer neu besetzt werden müssen. Insgesamt werden 22 Funktionsträger neu bestellt, sagte Klug, der diese aus über 200 Bewerbern aussuchen wird. Dafür müsse er rund 40 Hearings absolvieren, so der Minister. Dieses Prozedere soll in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein.

Klug von militärischer Spitze begeistert
Von der neuen militärischen Spitze zeigte sich der Minister naturgemäß begeistert. Commenda sei in den letzten Jahren "in alle wesentlichen Grundsatzentscheidungen des Bundesheeres eingebunden gewesen" und habe als Kabinettschef von Herbert Scheibner auch "Erfahrungen im Ministerbüro". Bair wiederum kenne als bisheriger Kommandant des Kommandos Einsatzunterstützung und "Truppenoffizier" die Anliegen der Soldaten und habe als ehemaliger Militärattaché und Kommandant der EU-Militärmission in Bosnien-Herzegowina internationale Erfahrung.

"Sehr viel Verantwortung und Macht bekommen"
Commenda bezeichnete seine neue Aufgabe als "Herausforderung". "Es ist doch sehr viel Verantwortung und Macht, die man bekommt." Für ihn sei es aber "kein Sprung ins kalte Wasser", denn er sei seit zwölf Jahren auf strategischer Ebene im Ministerium tätig, so der Offizier.

Bei der Antrittspressekonferenz am Mittwoch zeigte sich Commenda zuversichtlich, dass eine Reform des Grundwehrdienstes möglich ist. "Es gibt viele viele Möglichkeiten", so Commenda, der als einer der wenigen reformwilligen Spitzenkräfte im Bundesheer gilt. Ob er bei der Volksbefragung für die Wehrpflicht oder für ein Berufsheer gestimmt hatte, wollte Commenda nicht verraten. Das sei "eine private Angelegenheit".

Dass er sich in der Wehrpflicht-Debatte öffentlich nicht geäußert hatte, begründete der General damit, dass es in solchen Situationen "gut" sei, eine "neutrale Position einzunehmen". Er akzeptiere "das Primat der Politik", begründete Commenda die Tatsache, dass er unter Ministern aller Parteien Karriere gemacht hat.

Freude bei rechten Parteien
Applaus für den neuen Generalstabschef kam von den rechten Parteien. Commendas Ernennung sei eine "logische Entscheidung", sagte der BZÖ-Abgeordnete und frühere Verteidigungsminister Herbert Scheibner. Commenda habe als Stellvertreter und zwischenzeitlich de facto "geschäftsführender Generalstabschef" bewiesen, dass "er in der Lage ist, auch Unpopuläres zu sagen und durchzusetzen", so Scheibner. Der neue Generalstabschef habe in seiner gesamten Laufbahn immer hervorragende Leistungen für das Bundesheer erbracht.

FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer freute sich, "einen so kompetenten und engagierten Mann auf diesem äußerst wichtigen Posten zu wissen".

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