"Ein großer Tag"

NEOS schaffen auf Anhieb Einzug ins Parlament

Österreich
29.09.2013 19:57
Es ist die Überraschung des Wahlabends: Die erst vor einem Jahr gegründeten NEOS haben am Sonntag auf Anhieb den Einzug in den Nationalrat geschafft. "Ein Jahrhundertprojekt ist gelungen", zeigte sich NEOS-Chef Matthias Strolz euphorisch. Er versprach einen neuen Stil und ein "lebendiges Parlament", in dem sich die Partei konstruktiv beteiligen wolle.

"Österreich ist ein großes Stück mutiger geworden." Im Falle des Verlustes der Mandatsmehrheit von SPÖ und ÖVP sei man auch bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen. "Wir sind gekommen, um zu gestalten", so Strolz. "SPÖ und ÖVP werden als Verlierer des Tages gut beraten sein, sich zu fragen, ob eine Koalition der Verlierer nicht vielleicht die falsche Botschaft ist." Für den NEOS-Frontmann ist es jedenfalls "ein großer Tag".

Strolz: "Erfolg ist Mischung aus vielen Zutaten"
Erstmals in der Zweiten Republik habe eine "Bewegung aus dem Volk" beim ersten Wahlantritt den Sprung ins Parlament geschafft, kommentierte er die ersten Ergebnisse um 17 Uhr. "Die Botschaft dieses Wahlabends ist: Es ist möglich", sagte Strolz und legte sofort inhaltlich nach. "Warum soll also nicht auch Bewegung in der Bildung oder bei den Pensionen möglich sein?" Den Erfolg seiner Partei erklärte er sich als "Mischung aus vielen Zutaten". "Unser Erfolgsrezept ist Idealismus gepaart mit Anpackerqualitäten. Und das konnten wir glaubhaft vermitteln."

Wien-Chefin sieht Grund für "unglaubliche Freude"
Ähnlich formulierte es die Wien-Chefin der NEOS, Beate Meinl-Reisinger. Der Einzug ins Parlament sei jedenfalls Grund für eine "unglaubliche Freude". "Es ist ja sensationell, was wir in den letzten zehn Monaten auf die Beine gestellt haben. Wir schreiben Geschichte", so Meinl-Reisinger. Gleichzeitig werde man mit dem "Vertrauensvorschuss" der Wähler aber demütig umgehen.

Was dieses Ergebnis für das Wahlbündnis mit dem LIF, mit dem die NEOS gemeinsam angetreten waren, bedeute, konnte Strolz noch nicht konkret sagen, da man diesbezüglich die Mitgliederversammlungen beider Bewegungen in der kommenden Woche abwarten müsse. "Aber man sieht: Wir können gut miteinander." Aufgrund etlicher Schnittflächen sei es aus seiner Sicht "logisch, wenn wir die Integration weiter vorantreiben. Wir haben uns gefunden und gehören zusammen".

Neunte Parlamentspartei der Zweiten Republik
Die NEOS, die neunte Parlamentspartei der Zweiten Republik, definieren sich als liberale, pro-europäische Partei. Themen im Wahlkampf waren unter anderem eine Pensionsreform mit einer vorzeitigen Anhebung des Frauenpensionsalters, eine Bildungsreform mit Aufwertung des Lehrerberufs sowie eine Stärkung der direkten Demokratie und eine Bürokratiereform.

Gönner der Bewegung ist wie schon beim Liberalen Forum der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner, der einst fürs LIF im Nationalrat saß. Für einen Parlamentssitz kandidierte der Strabag-Gründer diesmal nicht. Er stünde den NEOS aber zur Seite, sollten diese es in Regierungsverhandlungen schaffen.

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