Schülerdaten-Leck

Ministerin bestätigt: Hinweise schon im Dezember

Web
26.02.2014 19:32
Das Datenleck bei Schülerdaten lässt weiter die Wogen hochgehen: Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat schon im Dezember erste Hinweise auf ein drohendes Leck erhalten, räumte sie am Mittwoch im Bundesrat ein. Das Ministerium habe die Information an das Bifie weitergeleitet und gedacht, dass das erledigt worden sei. Deshalb sei sie jetzt selbst "aus allen Wolken gefallen". Die Tests wurden unterdessen vorläufig gestoppt. Erst wenn klar sei, dass alle Daten von Schülern und Lehrer sicher sind, würden sie fortgesetzt, so Heinisch-Hosek.

Während die Ministerin die Verantwortung dafür, dass in der Causa nichts unternommen wurde, auf das für die Tests zuständige Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) schob, erklärte die Lehrergewerkschaft in einer Aussendung, es wäre ein "großer politischer Skandal", hätte Heinisch-Hosek tatsächlich schon im Dezember Bescheid gewusst und nichts unternommen.

Leck laut Bifie abgedichtet
Mittlerweile ist laut Bifie zwar das Leck identifiziert und "jede nicht autorisierte Zugriffsmöglichkeit geschlossen" worden. Trotzdem könnten die im Mai anstehenden neuen Bildungsstandard-Testungen für das Fach Deutsch erst später stattfinden. Wenn die Staatsanwaltschaft "bis dahin zu keinen klaren Ergebnissen gekommen ist, wird sich dieser Termin verschieben", so Heinisch-Hosek. Internationale Bildungsstudien wie PISA sowie die Mathe- und Naturwissenschaftserhebung TIMSS und der Lesetest PIRLS stehen erst 2015 bzw. 2016 an.

Schülertests vorläufig gestoppt
Die Ministerin berichtete im Bundesrat zudem (in Beantwortung einer Dringlichen Anfrage der FPÖ), dass sie den Stopp weiterer Tests veranlasst habe, bis die Datensicherung hundertprozentig gewährleistet ist. Dadurch könne es beim Probelauf für die neue teilstandardisierte Matura eventuell zu Verzögerungen kommen, sagte sie laut Parlamentskorrespondenz.

Leck offenbar bei Subunternehmer entstanden
Entstanden ist das Datenleck laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" bei einem Subunternehmer, den eine rumänische Kapsch-Tochter beauftragte. Auf dessen Server tauchten die Daten im Dezember unverschlüsselt auf. Das Bifie hatte im Frühjahr 2013 die österreichische Kapsch BusinessCom AG mit der Neuentwicklung der Tests beauftragt.

"Derzeit prüfen wir, wie es dazu kommen konnte, ob es Nachlässigkeit unseres langjährigen Partners war oder ob der Server gehackt wurde", erklärte Franz Semmernegg von Kapsch BusinessCom gegenüber der Zeitung.

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