Kein Zweiergespräch

Lugner und ORF weiter im Clinch um TV-Auftritt

Österreich
05.04.2016 12:31

Richard Lugner und der ORF liegen weiter im Clinch. Nachdem der öffentlich-rechtliche Sender den Baumeister als einzigen der sechs Bundespräsidentschaftskandidaten nicht zu den Kurzduellen "2 im Gespräch" eingeladen hat, schlägt Lugner jetzt einen neuen Gesprächsmodus für die Diskussionen vor.

Der ORF begründete seine Entscheidung, Lugner nicht zu "2 im Gespräch" einzuladen, mit "Kriterien journalistischer Relevanz und gestützt auf Studien zweier Meinungsforschungsinstitute". Zur großen ORF-"Elefantenrunde" wurde Lugner indes eingeladen.

Relevant oder nicht?
"Obwohl die Zuseher Lugner für relevant empfinden, grenzt ihn der ORF aus", hieß es am Dienstag aus dem Wahlkampfteam Lugners. Dass - "entgegen willkürlichen ORF-Fantasiestudien" - Lugner doch relevant sein müsse, zeigten die Zugriffszahlen des "ZiB 2"-Interviews mit Armin Wolf in der TVthek, erklärte das Lugner-Lager in einer Aussendung. Darüber hinaus sei die Einschaltquote der "Pressestunde" von Herrn Lugner vergangenen Sonntag rund 20 Prozent über der Vorrednerin Frau Dr.Griss gelegen, hieß es weiter.

Lugner in TVthek vor Griss
Tatsächlich war die "Zeit im Bild 2" mit Lugner im März die meistgeklickte Einzelsendung in der ORF-TVthek und wurde bis Ende vergangener Woche rund 400.000 Mal aufgerufen, etwa 200.000 Abrufe davon machte allein das Lugner-Interview aus. Lugners "Pressestunde" verfolgten am Sonntag 211.000 Seher (27 Prozent Marktanteil), jene mit der unabhängigen Bewerberin Irmgard Griss sahen 167.000 Menschen (24 Prozent Marktanteil).

"15 zehnminütige statt zehn 15-minütige Sendungen"
"Da diese fragwürdigen Relevanzstudien nun doch widerlegt wurden, argumentieren ORF-Mitarbeiter neuerdings ihre Ausgrenzung gegenüber Lugner bei den Zweiergesprächen mit der alten Sendezeitleier", hieß es dazu aus Lugners Team. Der Baumeister hat deshalb einen neuen Vorschlag zum Ablauf der "2 im Gespräch"-Diskussionen. "Der ORF plant zehn Gespräche à 15 Minuten. Ich schlage vor, 15 Gespräche à zehn Minuten zu veranstalten. Es gibt nichts, was ein Politiker in 15 Minuten sagen kann, was er nicht bereits in zehn Minuten erwähnt hätte", so Lugner.

Rückendeckung von Hundstorfer
Unterstützung bekommt der Baumeister von SPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer. Lugner sei ein "ernst zu nehmender Kandidat", der die gleichen Chancen bekommen müsse wie alle anderen. "Ich halte es demokratiepolitisch für bedenklich, wenn ein Bundespräsidentschaftskandidat in einer öffentlich-rechtlichen Sendung keine Redezeit erhält, obwohl alle anderen eingeladen sind", sagte Hundstorfer der "Krone".

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