"Kostet Jobs"

IV-Präsident Kapsch lehnt Vermögenssteuer klar ab

Österreich
23.11.2014 17:45
Zu wenig ambitioniert findet der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, das von der Regierung genannte Volumen von fünf Milliarden Euro zur Steuerentlastung. Aber es sei immer noch "besser als gar nichts". Ganz klar lehnt Kapsch eine Vermögenssteuer ab, wie das SPÖ und ÖGB wollen.

Beim Thema Vermögenssteuern "werden wir den Widerstand nicht aufgeben", sagte Kapsch in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag. Seiner Meinung nach sei dieses Modell "ein Instrument, das Arbeitsplätze kostet". Ganz klar spricht sich der Industrie-Präsident auch gegen Erbschafts- und Schenkungssteuern aus.

Kapsch: "Es bleiben vielleicht 30 bis 40 Millionen Euro"
Seinen Berechnungen nach brächten diese Steuern ein niedriges Volumen und hohe Kosten bei der Einhebung. "Es bleiben vielleicht 30 bis 40 Millionen Euro", so Kapsch. Damit ließe sich "niemals ein Budget sanieren oder eine Steuerentlastung zustande bringen".

Auf nennenswerte Summen käme man erst, wenn "man tief in die Mittelschicht geht und Unternehmen belastet". Dann würde man aber noch mehr Unternehmen in Stiftungen haben oder diese an sogenannte "Heuschrecken" verkaufen müssen. "Das wollen wir nicht", betonte Kapsch.

Die Industriellenvereinigung wolle vielmehr eine Steuerreform in einem Ausmaß von 15 Milliarden Euro bis 2020, die sich durch Kürzungen bei Förderungen und der Verwaltung finanziert.

Kritik von SPÖ, Lob von Team Stronach und Wirtschaftskammer
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos warf Kapsch vor, mit dem Steuerreform-Modell ein Belastungspaket auf dem Rücken von Pensionisten und Arbeitnehmern auf den Tisch gelegt zu haben. Die IV wolle Vermögende schützen und bei Klein- und Mittelverdienern einsparen, so Darabos.

Für Team Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur hat Kapsch hingegen den richtigen Weg aufgezeigt. "Österreich braucht eine Reindustrialisierung, damit wieder Arbeitsplätze entstehen können." Nach Ansicht Nachbaurs müsse man um die Unternehmen "kämpfen, ihnen Anreize bieten, damit sie im Land bleiben und nicht abwandern."

Auch Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl begrüßte die Pläne seines Industriellen-Kollegen.

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