"Perfide Strategie"

IS will Terrorkommandos als Flüchtlinge tarnen

Österreich
05.10.2014 17:51
Dem US-Geheimdienst ist es Medienberichten zufolge gelungen, Nachrichten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu entschlüsseln. Darin soll von einer neuen Taktik die Rede sein, mit der die Dschihadisten Terroristen als Flüchtlinge getarnt in westeuropäische Länder schleusen wollen. Auch die österreichischen Behörden sind informiert - Innenministerin Johanna Mikl-Leitner spricht von einer "perfiden Strategie", wodurch unschuldige Menschen unter Generalverdacht gerieten.

Als Flüchtlinge getarnt sollen jeweils vierköpfige IS-Kommandos die Grenze zur Türkei überqueren, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf US-Sicherheitskreise. Von der türkischen Grenze aus sollen die IS-Kämpfer demnach mithilfe gefälschter Pässe weiter nach Westeuropa reisen, um Anschläge zu verüben.

Nach Informationen der Zeitung gelang es US-Geheimdiensten, die verschlüsselte Kommunikation der IS-Führung zu dechiffrieren. Aus abgehörten Gesprächen erfuhren die US-Dienste demnach auch, dass die IS-Kommandos auf ihrem Weg nach Westeuropa keine Flugzeuge benutzen sollen. Hintergrund seien die vergleichsweise strengen Kontrollen an Flughäfen. Deutsche Behörden seien informiert, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums betonte allerdings, dass derzeit keine konkreten Anschlagsplanungen bekannt seien.

Szenario in Österreich "grundsätzlich bekannt"
Den österreichischen Behörden sei dieses Szenario "grundsätzlich bekannt", sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Sonntag. Deswegen sei die Prüfung der einzelnen Asylanträge auch "von besonderer Bedeutung". Der Bundesverfassungsschutz habe zudem ein besonderes Augenmerk darauf.

"Eines ist klar", betonte am Sonntag schließlich auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner: "Sich als Terrorist als Flüchtling zu tarnen ist eine besonders perfide Strategie." Unschuldige Menschen - die eigentlich vor dem IS-Terror fliehen - dürften nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Dennoch, so die Ministerin, werde man "Schlupflöcher genauestens im Auge behalten".

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