Obszöne Kampfparole

Grüne machen Wahl zur Abstimmung über die “Krone”

Österreich
31.03.2016 17:00

Mit einer obszönen Kampfparole ruft der von Grünen-Chefin Eva Glawischnig in das EU-Parlament entsandte Abgeordnete Reimon jetzt dazu auf, die Präsidentenwahl zur Abstimmung über die "Krone" zu machen. Wer Alexander Van der Bellen wähle, könne "der Kronenzeitung den Mittelfinger zeigen", gibt der Politiker auf Twitter das strategische Ziel bekannt.

Mit der vulgären Ausdrucksweise wird der Präsidentschaftswahlkampf von den Grünen plötzlich ungewöhnlich aggressiv geführt.

Abstoßende "Stinkefinger"-Strategie
Diese neue Taktik ist überraschend, weil Van der Bellen, der elf Jahre lang Chef der Grünen war, seit Beginn der Hofburgkampagne versucht, den Eindruck zu erwecken, er sei ein von der Partei unabhängiger Kandidat. Die abstoßende "Stinkefinger"-Strategie des Grünen-Vertreters in Brüssel könnte als Zeichen von Nervosität verstanden werden. Dabei waren Van der Bellen in Umfragen zuletzt sehr gute Chancen auf einen Einzug in die Hofburg prognostiziert worden.

Lothar Lockl, Van der Bellens Wahlkampfmanager, erklärte zu der ungustiösen Affäre am Donnerstag, dass man das "weder von der Diktion noch vom Stil her akzeptiert". Darüber hinaus wolle man die Aussagen einzelner Abgeordneter nicht weiter kommentieren.

Nicht die erste Irritation
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass der ehemalige Grünen-Chef für Irritationen sorgt. Etwa mit der Ankündigung, dass er als Bundespräsident eine FPÖ-geführte Regierung nicht angeloben würde. Zugleich aber wirbt Van der Bellen mit einem an die Kampagnen der Strache-FPÖ erinnernden "Heimat"-Plakat.

Ratlosigkeit hinterlässt Van der Bellen auch mit seinem Flüchtlingskurs. Da erklärte der Präsidentschaftskandidat, er sei gegen eine Obergrenze. Aber auch, dass Schweden, Deutschland und Österreich die Last nicht alleine tragen können.

Wenn jede Stimme für Alexander Van der Bellen eine Stimme gegen die "Krone" sein soll, richtet sich das auch gegen die 2.335.000 Leser der "Krone". Diese Strategie eines Grünen in Brüssel kann nur als sehr dumm oder als sehr bösartig verstanden werden. Unabhängig davon wird die "Krone" dem früheren Grünen-Chef weiter mit Fairness begegnen - demnächst etwa auch in einem großen Interview.

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