"Wir machen weiter"

Grüne bekommen neue Jugendorganisation

Österreich
29.07.2017 11:18

Die Jungen Grünen möchten einen klaren Schlussstrich unter die internen Konflikte der letzten Monate setzen. An diesem Wochenende findet ein Bundeskongress statt, bei dem der Bundesvorstand und weitere Anhänger der Jungen Grünen zur KPÖ übertreten werden. Der überbleibende Teil der Jugendorganisation ist derzeit um einen Neustart bemüht und möchte die Grünen weiterhin unterstützen.

"Wir machen weiter", betonten die beiden Aktivisten Naomi Sametinger und Philipp Eikenberg im Gespräch mit der APA. "Der Bundesvorstand hat gekonnt inszeniert, dass die Jungen Grünen zur KPÖ wechseln werden. Dies trifft nur teilweise zu. Es gibt einen großen Teil der Jungen Grünen, der weiter motiviert ist, mit den Grünen zusammenzuarbeiten", stellte Eikenberg klar.

Wie die Jugendorganisation in Zukunft heißen und wer die Führung übernehmen wird, sei derzeit noch unklar. Sametinger und Eikenberg sind jedenfalls erfreut darüber, dass nach Wochen der internen Organisationsarbeiten nun die Partei aktiv auf sie zukomme. "Es gibt ein starkes Zeichen von der grünen Spitze, dass sie weiterhin eine eigenständige, kritische Jugendorganisation haben möchte", betonte Sametinger.

"Viele haben die Motivation verloren"
Die jungen Aktivisten akzeptieren, dass ein Teil der Jungen Grünen zur KPÖ wechseln möchte. "Was wir aber nicht akzeptieren wollen, ist, dass viele junge Leute einfach die Motivation verloren haben." Es gebe eine große Gruppe an engagierten Jugendlichen, die sich aus dem internen Konflikt rausgehalten habe und schließlich ganz weggefallen sei. Dies sei "sehr bedauerlich" und deshalb gehe es derzeit darum, diese jungen Menschen wieder zu motivieren und zu organisieren.

"Die Monate, in denen sich die Jungen Grünen primär mit sich selbst beschäftigt haben, müssen jetzt vorbei sein", meinte Eikenberg. Der Bundeskongress am Wochenende sei zweitrangig, das Wichtige sei die Nationalratswahl. Hier gelte es, die Grünen bestmöglich zu unterstützen und eine schwarz-blaue Koalition zu verhindern. "Wir unterstützen die Grünen, weil uns eine gerechte Gesellschaft wichtig ist und weil wir nicht zulassen werden, dass Menschenrechte ausgehöhlt werden und dass auf die Schwächsten der Gesellschaft getreten wird", so Eikenberg.

"Brauchen eine soziale Kraft im Land"
Eine schwarz-blaue Koalition wäre laut den Aktivisten eine Attacke auf den Sozialstaat. ÖVP-Chef Sebastian Kurz habe "bisher ausschließlich Wahlkampf betrieben. Das einzige, das er in der Außen- und Innenpolitik geschafft hat, ist Europa und das soziale Klima zu gefährden", kritisierte Eikenberg. Ziel der Jungen Grünen sei es, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen und den Rechtsruck der Gesellschaft zu verhindern. "Wir brauchen eine soziale Kraft im Land", so Sametinger.

Petrik: "Partei gründet offenbar eine 'JVP auf Grün'"
Die Noch-Bundessprecherin der Jungen Grünen, Flora Petrik, erwartet sich von der neuen Jugendorganisation nicht allzu viel: "Nachdem die Partei monatelang versucht hat, den Verein Junge Grüne zu zerstören, gründet sie sich jetzt offenbar eine 'JVP auf Grün'." Sie erwartet sich "breite Zustimmung" für die Wahlplattform KPÖ Plus beim Bundeskongress am Wochenende. "Viele setzen keine Hoffnung mehr in die Grünen, etwas grundlegend zu verändern", so Petrik.

Grünen-Chefin Ingrid Felipe will mit der neuen Jugendorganisation der Partei, die nun aufgebaut werden soll, einiges "besser machen" als bisher. Es gehe etwa um eine bessere Vernetzung und einen intensiveren Austausch auch mit den Landesorganisationen, sagte Felipe. Kritisches Denken sei durchaus erwünscht.

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