Schwere Vorwürfe

Glawischnig zweifelt an Unabhängigkeit des ORF

Österreich
08.08.2013 17:12
55 Tage vor den Nationalratswahlen steigt der Druck auf den ORF. Grünen-Chefin Eva Glawischnig zweifelt an der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Senders. Zum Beweis legt Glawischnig jetzt Statistiken vor, die belegen, dass in den Hauptnachrichtensendungen vor allem die Regierungsparteien zu Wort kämen.

Demnach haben in der "Zeit im Bild" seit Jänner die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP den meisten Platz in der Berichterstattung eingenommen. Konkret führt die Koalition mit 74,6 Prozent das ORF-Ranking an. Die FPÖ bekommt in der Hauptnachrichtensendung nur 9,9 Prozent, die Grünen 8,8 Prozent, das Team Stronach 4,5 Prozent und das BZÖ lediglich 2,2 Prozent.

Auch in der "ZiB 2" ist das Verhältnis nicht viel anders. Dort wird zu 67 Prozent nur über die Regierung berichtet. Die Oppositionsparteien FPÖ und Grüne bekommen vom ORF nur um die zehn Prozent an Zeit eingeräumt. Die Hauptverantwortung liegt für Glawischnig vor allem bei ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Dieser hätte für die "Unabhängigkeit des ORF zu sorgen", so die Grünen-Chefin.

Brosz: "Einseitige Berichterstattung"
Der Mediensprecher der Grünen, Dieter Brosz, hatte den ORF bereits Ende Juli ins Visier genommen. Er warf vor allem der "Zeit im Bild" um 19.30 Uhr "einseitige Berichterstattung" vor. "Offenbar kann passieren, was will, 75 Prozent Regierungsberichterstattung in der 'ZiB' müssen erreicht werden", so Brosz, der sich auf Zahlen einer aktuellen Mediawatch-Analyse zur Präsenz der Parlamentsparteien in den ORF-Nachrichtensendungen im ersten Halbjahr berief.

Auch BZÖ-Chef Josef Bucher ist verstimmt und erhebt erneut die Forderung, dass man bei diesen Zuständen "den ORF doch gleich besser privatisieren sollte".

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