ORF-Duell-Auftakt

Glawischnig vs. Strache: Korruption gegen “Mahü”

Österreich
30.08.2013 00:05
Weiter voneinander entfernt können zwei Parteien nicht sein - dementsprechend hart attackierten einander Grünen-Chefin Eva Glawischnig und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache beim ersten TV-Duell am Donnerstag im ORF. Die wichtigsten Themen: Korruption, Flüchtlinge und Jugendarbeitslosigkeit. Zur Frage nach einer Lieblingskoalition wollten beide nichts sagen, dafür wurde aber die heftig diskutierte Fußgängerzone in der Wiener Mariahilfer Straße zum Thema.

Eine entspannt-amikale Atmosphäre brauchten die Zuseher bei diesem TV-Duell nicht zu erwarten (siehe Video in der Infobox). "Wir sind per Sie", beantwortete Strache die einführende Frage von Moderatorin Ingrid Thurnher, "immer schon gewesen", bekräftigte Glawischnig. Die FPÖ habe in Österreich viel Schaden angerichtet, stieß die Grünen-Chefin sogleich die erste Warnung vor dem Gegenüber aus, was der FPÖ-Chef sogleich als "Hass gegen meine Person und die Freiheitliche Partei" erkannte.

Glawischnig zückte Taferln und einen Erlagschein
Mit dem Einsatz von Taferln, wie ihn seinerzeit Jörg Haider in Fernsehdiskussionen salonfähig gemacht hatte, versuchte Glawischnig, ihre Warnung vor der freiheitlichen Bedrohung zu untermauern: Die Brüder Uwe und Kurt Scheuch, die Abgeordnete Susanne Winter - "allesamt rechtskräftig verurteilt". Den abgewählten Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler habe man mit einem Bundesratsmandat "versorgt", mit Korruption sei in den blauen Reihen nie aufgeräumt worden. Auch zog Glawischnig sogleich einen Erlagschein für Strache hervor, damit dieser Gelder aus der Telekom-Affäre zurückzahlen könne.

Strache: "Dort, wo Sie regieren, ist Chaos"
Strache replizierte, dies sei alles vor seiner Zeit als Obmann geschehen, selbst in Kärnten herrsche mit der Eingliederung der FPK in die FPÖ nun Ordnung. Seine Warnungen galten vor allem einer grünen Regierungsbeteiligung: "Dort, wo Sie regieren, ist Chaos." Als Argumente führte er etwa die heftig diskutierte Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße an.

Koalition: FPÖ für die Grünen keine Option
Beim Thema Arbeitslosigkeit und Mindestlohn schafften es die beiden Spitzenkandidaten, sogar mit ähnlichen Ansätzen und Denkweisen beinahe in Streit zu geraten. Beim Thema Koalitionswünsche fanden sie das Gemeinsame lediglich in unklaren Antworten. Nur so viel: Während Strache mit "jeder Partei, von der SPÖ bis zu den Grünen" bei gemeinsamen Positionen regieren würde, schließt Glawischnig eine Zusammenarbeit mit der FPÖ weiters dezidiert aus: "Die FPÖ darf man auf keinen Fall mehr in einer Regierung lassen."

TV-Seher: Glawischnig sympathischer, Strache schlagfertiger
Die repräsentative "Krone"/IMAS-Umfrage zur Konfrontation (Sample: 306) wies Glawischnig als Siegerin aus. Sie ist von den befragten TV-Zusehern als "sympathischer", "sachlicher" und "überzeugender" bewertet worden. Strache hat hingegen in den Kategorien "schlagfertig" und "redegewandt" besser abgeschnitten.

Insgesamt finden 56 Prozent der Befragten, dass Glawischnig eine bessere Figur gemacht hat, 28 Prozent sind der Meinung, Strache habe bei der Konfrontation besser gewirkt. Gleich gut haben 16 Prozent der Befragten die beiden Politiker gefunden.

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