"Graz braucht die Eingemeindung nicht", sagt Nagl. "Der Wirtschaftsraum Graz steht gut da. Eine enge, wie auch immer geartete Kooperation kann aber Sinn machen. Wir müssen mit dieser 'Mir san mir'-Mentalität aufhören." Nagl will ergebnisoffene Gespräche mit den Umland-Bürgermeistern über die Art der Kooperation führen. Und: Am Verhandlungstisch sollten möglichst alle GU-Gemeinden sitzen.
Nagl ist aber angesichts der Aussagen der GU-Bürgermeister, die sich gegen die Fusion wehren, sauer. Graz werde von den GU-Chefs respektlos behandelt. "Sie vergessen, wie sehr sie von Graz profitieren. Viele ihrer Bürger arbeiten in Graz und nutzen Kultur-Einrichtungen oder Öffis. Bei mir war noch kein GU-Bürgermeister, der gesagt hat, er zahlt etwas dazu."
Niedrigere Gebühren
In der Stadt wurden auch bereits Rechenspiele über die Vor- und Nachteile einer Gemeindefusion mit den acht Umlandgemeinden angestellt. Die Schulden der Stadt Graz würden um ca. 40 Millionen Euro steigen. Zwölf Millionen Euro würden die zusätzlichen 30.000 Bürger aber jährlich in die Kasse spülen (über das "Pro-Kopf-Geld" des Bundes). Wie hoch die Kosten für den wohl nötigen Ausbau des Öffi-Angebotes, die Straßenerhaltung usw. wären, ist aber noch offen. Für die Neo-Grazer würden die Müllgebühren in der Regel sinken - die Kanalgebühren (weil bislang subventioniert) aber etwas steigen.
Der erste Gipfel zwischen der Stadt Graz und den acht betroffenen Umlandgemeinden wurde von der Landesspitze auf die Zeit nach der Graz-Wahl am 25. November verschoben.
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