Opposition legt zu

Faymann und Spindelegger verlieren an Vertrauen

Österreich
13.09.2013 12:16
Der TV-Wahlkampf tut der Regierungsspitze nicht allzu gut. Sowohl Bundeskanzler Werner Faymann als auch Vizekanzler Michael Spindelegger bauen im APA/OGM-Vertrauensindex (Sample 500) im Vergleich zur letzten Erhebung vor einem Monat deutlich ab. Größter Verlierer ist aber Frank Stronach, der das stärkste Minus aller Bundespolitiker aufweist. Im Aufwind sind dagegen die Spitzenkandidaten der drei anderen Oppositionsparteien, die sich allesamt über ein Vertrauensplus freuen können.

So ist Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig auch jene Spitzenkandidatin, die derzeit den mit Abstand besten Wert im Ranking aufweist. Sie kommt in der Plus/Minus-Wertung, was die Vertrauenswürdigkeit der abgefragten Politiker angeht, auf plus acht Punkte. Das sind sechs Punkte mehr als bei der Erhebung im August und bedeutet überhaupt den größten Gewinn. Gleich hinter ihr folgen BZÖ-Obmann Josef Bucher und FP-Chef Heinz-Christian Strache, die fünf bzw. vier Punkte zulegen. Dennoch dominiert bei beiden Politikern immer noch Skepsis: Bucher liegt gesamt auf minus 26, Strache bei minus 28 Punkten.

Grün, Blau und Orange durch mediale Präsenz im Aufwind
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vermutet, dass das Trio vor allem durch die TV-Konfrontationen und die damit größere mediale Präsenz punkten konnte. Nichts genutzt hat diese dem Spitzenkandidaten der vierten Oppositionspartei: Frank Stronach stürzt um 13 Punkte ab und ist mit einem Gesamtwert von minus 45 Punkten jener Listenführer, dem die Österreicher am wenigsten vertrauen.

Spürbare Verluste für SPÖ und ÖVP
Nah beisammen sind weiter die Chefs der Koalitionsparteien. SPÖ-Spitzenkandidat Faymann hat mit minus vier einen kleinen Vorsprung gegenüber VP-Spitzenmann Michael Spindelegger, für den minus sechs Punkte ausgewiesen werden. Beide mussten aber gegenüber August spürbare Verluste hinnehmen. Für Spindelegger ging es um vier Punkte nach unten, für Faymann sogar um sechs. Laut Bachmayer sind die Einbußen eine Folge des Wahlkampfs, wo sich die Anhänger der Parteien stärker gegen die Konkurrenz positionieren.

Heinz Fischer genießt größtes Vertrauen
Weit über den Wahlkämpfern schwebt der Bundespräsident. Heinz Fischer gewinnt vier Vertrauenspunkte und führt mit plus 56 Punkten überlegen das Bundespolitikerfeld an. Erste „Verfolgerin“ ist Nationalratspräsidentin Barbara Prammer mit plus 22 Punkten. Das meiste Vertrauen aus dem rot-schwarzen Kabinett genießt Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz mit plus 15 Punkten, gefolgt von Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mit jeweils plus 13 Punkten.

Einen kleinen Dämpfer gibt es erstmals für Verteidigungsminister Gerald Klug, der jüngst den USA die Hilfe von österreichischen Chemie-Waffen-Experten in Syrien angeboten hatte. Er verliert fünf Punkte, rangiert aber mit plus zehn Punkten noch immer klar im Positiv-Bereich.

Neugebauer löst Graf auf dem letzten Platz ab
Im letzten Moment die rote Laterne losgeworden ist der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, der am 29. September nicht mehr kandidiert. Sogar recht deutlich hinter ihn gerutscht ist nämlich der Zweite Nationalratspräsident und Beamtenchef Fritz Neugebauer, der einen Vertrauenswert von minus 63 aufweist, wohl Folge seiner harten Position in Sachen Lehrer-Dienstrecht.

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