Der Kanzler erinnerte daran, dass die SPÖ führend daran beteiligt war, den Staat aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs wiederaufzubauen und strich dabei die besondere Rolle seiner Partei hervor: "Es waren die Sozialdemokraten, die den Sozialstaat Stück für Stück aufgebaut haben."
Diesen zu sichern gilt es auch heute noch, betonte Wiens Bürgermeister Michael Häupl, denn: "Armut frisst Demokratie." Angesichts der Massenarbeitslosigkeit in Europa zeige sich, dass die Sozialdemokratie in dieser Phase genauso gebraucht werde, wie in jeder anderen Phase: "Die Sozialdemokratie ist notwendiger denn je."
Erbschaftschaftssteuer als wunder Punkt
Faymann kritisierte, ohne den Koalitionspartner ÖVP direkt zu nennen, dass bei der Finanzierung des Staates Erbschaften weiter ausgeklammert würden. Zudem ärgerte sich der SPÖ-Chef, dass der Wunsch nach einer Wertschöpfungsabgabe abgeschmettert worden sei. Klar ist für den Kanzler aber auch, dass die anstehenden Probleme nicht national gelöst werden könnten, denn auch die Finanzmärkte seien international. Daher gelte es, sich in europäischen Fragen zu engagieren.
Neben den Festrednern Faymann und Häupl hatte sich der Großteil von Bundes- und Wiener Landesregierung im Rathaus versammelt. Von den ehemaligen Parteivorsitzenden erschien dagegen bloß Altkanzler Franz Vranitzky. Der frühere Außenminister Erwin Lanc trug einen kurzen Text vor, in dem er schilderte, wie er als 14-Jähriger das Kriegsende und die Entstehung der SPÖ miterlebt hatte.
Lieder und Werte
Nach feierlichem Absingen von Lied der Arbeit und Internationaler wurde zu guter Letzt im Arkadenhof des Rathauses eine Deklaration unterzeichnet, in der sich die SPÖ zu ihren Werten bekennt: Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit sowie Solidarität.
Die Festveranstaltung war der Auftakt zu einer politischen Jubiläumswoche. Am Mittwochnachmittag begeht der ÖGB sein 70-jähriges Gründungsjubiläum, am Freitag folgt die ÖVP mit einer entsprechenden Feierlichkeit.
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