Ärger über EU-Kritik

Faymann: “Ich bleibe beim Asylkurs hart!”

Österreich
27.02.2016 17:11

"Wir können nicht tatenlos zusehen, wie sich die Vorjahressituation wiederholt, womöglich mit noch höheren Flüchtlingszahlen", sagt Bundeskanzler Werner Faymann, der nun im "Krone"-Interview auf die Kritik an Österreich antwortet. Die Angriffe seien nicht nachvollziehbar, das Verhalten der EU-Kommission empörend. Und Faymann betont: "Wir werden laut und deutlich sein."

Österreich sei das erste Land entlang der Balkanroute, das sich die Flüchtlinge aussuchen, um zu bleiben. "Österreich hat Vorbildliches geleistet, dass das nicht anerkannt wird, ist enttäuschend", so Faymann.

Heftige Kritik an EU-Kommission
Dann wird der Kanzler deutlicher: "Die EU-Kommission hat sich daran gewöhnt, traurig zuzuschauen, dass Griechenland die Flüchtlinge durchwinkt. Sie war zufrieden, dass sich jemand gefunden hat, der die Ärmel aufgekrempelt und geholfen hat. Sie hat sich daran gewöhnt zuzuschauen, wie alles nicht funktioniert. Und das ist empörend", sagt Werner Faymann.

Daher sei die Kritik, die nun von beinahe allen Seiten auf Österreich einprasselt, nicht nachvollziehbar. Faymann betont: "Wir müssen und werden laut und deutlich sein in Europa. Ich bleibe hart." Der Asylkurs werde nicht geändert. Das sei auch eine "Bewährungsprobe für Österreich".

Von Deutschland nicht unterstützt
Der Bundeskanzler kritisiert seinerseits aber auch Deutschland, den ehemals so eng Verbündeten und wichtigen Partner in der Flüchtlingskrise. Und damit Kanzlerin Angela Merkel, der Faymann politisch so lange auf Schritt und Tritt gefolgt ist. Deutschland habe Österreich bei der Forderung nach einer Streichung der EU-Förderung für jene Staaten, die sich vehement gegen eine faire Quote wehren, nicht unterstützt, sagt der Kanzler.

Auseinandersetzung bei Gipfel erwartet
Beim EU-Sondergipfel mit der Türkei am 7. März rechnet Faymann mit einer harten Auseinandersetzung. Davor kommt allerdings noch EU-Ratspräsident Donald Tusk, der sich auf eine schwierige Vermittlermission auf die Balkanroute begibt, nach Wien. "Ihm werde ich noch einmal ganz klar unsere Haltung sagen und betonen, dass ich bei meiner Meinung bleibe", so Faymann.

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