Wählerströme

Ex-Nichtwähler entschieden die EU-Wahl

Österreich
26.05.2014 09:47
Die SORA-Wählerstromanalyse, durchgeführt im Auftrag des ORF, zeigt die Wählerwanderungen ausgehend von der EU-Wahl in Österreich 2009. Vor allem die Mobilisierung von ehemaligen Nichtwählern war demnach beim Europa-Votum 2014 in Österreich entscheidend - FPÖ und Grünen gelang das am besten.

Die ÖVP konnte laut SORA bei dieser Wahl 70 Prozent ihrer Wähler von 2009 erneut mobilisieren. Den größten Verlust von 102.000 Stimmen erlitt die ÖVP an die Nichtwähler. Weitere Stimmen gingen an die NEOS verloren (48.000), an die Grünen (40.000) sowie an die FPÖ (26.000). An die SPÖ verlor die ÖVP 23.000 Stimmen. Den stärksten Zugewinn erzielte die ÖVP mit 63.000 Stimmen von Nichtwählern der EU-Wahl 2009. 54.000 Stimmen kamen von der nicht mehr angetretenen Liste MARTIN, 19.000 von der SPÖ, 15.000 von der FPÖ und 13.000 vom BZÖ.

Die SPÖ konnte 73 Prozent der Wähler von 2009 wieder für sich gewinnen. Auch hier ging der größte Verlust (69.000 Stimmen) an die Nichtwähler. 36.000 Stimmen verlor die SPÖ an die Grünen, 28.000 an die FPÖ, 19.000 an die ÖVP und 14.000 an die NEOS. Zugewinne erzielte die SPÖ von ehemaligen Nichtwählern (67.000). 57.000 Stimmen kamen von MARTIN-Wählern von 2009, 23.000 von der ÖVP, 14.000 von der FPÖ und 11.000 vom BZÖ.

Die FPÖ mobilisierte diesmal 64 Prozent der Wähler von 2009 wieder für sich. 58.000 ehemalige FPÖ-Wähler blieben diesmal zu Hause. Jeweils 15.000 Stimmen gingen an ÖVP, Grüne, NEOS und Sonstige verloren. 14.000 weitere Stimmen verlor die FPÖ an die SPÖ. Mit 130.000 Stimmen von der Liste MARTIN erhielt die FPÖ bei dieser Wahl den insgesamt größten Zustrom im Parteienvergleich. 99.000 weitere FPÖ-Wähler von 2014 waren bei der letzten Wahl zu Hause geblieben. 33.000 Stimmen konnte die FPÖ vom BZÖ gewinnen, 28.000 von der SPÖ und 26.000 von der ÖVP.

Die Grünen mobilisierten bei dieser Wahl 70 Prozent ihrer Wähler von 2009. Den größten Verlust erlitt die Partei mit 35.000 Stimmen an die NEOS gefolgt von 20.000 an die Nichtwähler. 11.000 Stimmen gingen an Sonstige, 9.000 an die SPÖ und 8.000 an die ÖVP. Zugewinne erzielten die Grünen von ehemaligen Nichtwählern (65.000 Stimmen). 54.000 Stimmen sind ehemalige MARTIN-Wähler, 40.000 kamen von der ÖVP, 36.000 von der SPÖ und 14.000 vom BZÖ.

Das BZÖ konnte bei dieser Wahl nur mehr zwei Prozent der Wähler von 2009 erneut für sich gewinnen. 33.000 ehemalige BZÖ-Wähler stimmten diesmal für die FPÖ, 29.000 gingen gar nicht zur Wahl. 16.000 BZÖ-Stimmen konnten die NEOS für sich gewinnen, 14.000 die Grünen, 13.000 die ÖVP, 12.000 Sonstige und 11.000 die SPÖ. Zustrom erhielt das BZÖ primär von ehemaligen Nichtwählern (6.000 Stimmen).

NEOS - Das neue Österreich und Liberales Forum ziehen erstmals in das Europäische Parlament ein. Ihre Wählerschaft setzt sich wie folgt zusammen: 48.000 sind ehemalige ÖVP-Wähler, 46.000 stammen von der Liste MARTIN, 40.000 waren 2009 nicht zur Wahl gegangen. 35.000 NEOS-Wähler kommen von den Grünen, 16.000 vom BZÖ, 15.000 von der FPÖ, 14.000 von der SPÖ und 10.000 von Sonstigen der EU-Wahl 2009.

Die Reformkonservativen sowie die Listen "Europa anders" und EU-STOP werden in der Wählerstromanalyse unter "Sonstige" zusammengefasst. Sie erhielten Stimmen vor allem von ehemaligen Nichtwählern (49.000) sowie von MARTIN-Wählern von 2009 (39.000).

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