Der Zeitdruck, den Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia entfacht, wäre nicht notwendig: Denn er rechnet die "Beihilfen" (öffentliche Gelder) an die Hypo ab 2008, obwohl damals noch die Bayern Eigentümer waren. Fünf Jahre hat man Zeit, um solche "Wettbewerbsverzerrungen" durch Verkauf oder Abspaltung zu lösen. Würde die Frist bis 2015 laufen, also ab der Verstaatlichung, täte man sich leichter, wird seitens der Bank betont.
Intensive Verhandlungen zwischen Regierung und EU
Denn bei allen Bemühungen ist es derzeit unmöglich, eine Bank zu vernünftigen Preisen anzubringen. Daher wird nun in der Regierung und mit der EU über einen Ausweg verhandelt: Die faulen Kredite und derzeit nicht verwertbaren Immobilien des Hypo-Konzerns (zwölf bis 15 Milliarden Euro) sollen in eine "Bad Bank" ausgelagert und abgewickelt werden. Dieser Teil ist dann keine Bank mehr (macht kein Neugeschäft) und braucht weniger Eigenkapital.
Budget könnte mit zwei Milliarden belastet werden
Die Österreich- und die Italien-Tochter müssten aber rasch (und damit unter den Buchwerten) verkauft werden, das Südosteuropa-Geschäft (etwa 25 Prozent der heutigen Hypo) erst später. Das würde zu Abschreibungen führen, die das Budget 2013 mit bis zu zwei Milliarden Euro (statt erwarteter 700 Millionen Euro) belasten. Aber das wäre noch immer viel billiger als eine Schließung oder andere Schock-Varianten.
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