Die Lehrerin hält ein Foto mit einer Katze in die Höhe und fragt: "Was ist das?" "Katze", schallt es aus vielen Kehlen – es folgen ein Hund, ein Buch, eine Hand. Einige der Kinder sagen gar nichts, schauen nur in die Luft oder kramen abwesend in ihrer Schultüte. Es ist der erste Schultag im Flüchtlingslager Traiskirchen. Eine Sozialpädagogin, die auch als Dolmetscherin fungiert, steht den Lehrerinnen zur Seite. Immer wieder muss sie übersetzen – die meisten der Kinder sprechen kaum bis gar nicht Deutsch.
Schon lange wurde über einen Unterricht im Lager diskutiert, da auch immer mehr unmündige Jugendliche in die Erstaufnahmestelle kommen. Die Möbel für die Klassenzimmer stammen aus dem Finanzamt Eisenstadt – dort wurden sie nicht mehr gebraucht – sowie von einem privaten Spender.
SPÖ-Stadtrat für "neues System der Flüchtlingsbetreuung"
Endlich werde eine langjährige Forderung erfüllt, so der Traiskirchner SPÖ-Stadtrat Andreas Babler, der allerdings auch dafür plädiert, "sich generell ein neues System der Flüchtlingsbetreuung in Österreich" zu überlegen. Und zwar weg von den Großlagern und hin zu mehr Betreuung und einem Arbeitsrecht für Asylwerber.
Gegenüber der aktuellen Quotenvereinbarung mit den Bundesländern ist er skeptisch. Babler: "Es ist erschreckend, wie schwer es ist, so wenig Leute in der Republik unterzubringen."
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