Plus 5 Prozent

Einbürgerungen: Tendenz im Vorjahr leicht steigend

Österreich
18.02.2013 14:24
Nach einem massiven Rückgang in den Jahren zuvor ist die Zahl der Einbürgerungen ist Österreich 2012 zum zweiten Mal in Folge wieder leicht gestiegen. Die Statistik weist für das Vorjahr ein Plus von 5,2 Prozent aus, das sind 7.107 neue Österreicher. Die Eingebürgerten sind großteils jung, jeder Dritte kam bereits in Österreich auf die Welt.

Mehr als die Hälfte der Einbürgerungen im Vorjahr ging auf einen Rechtsanspruch zurück. Dieser gilt derzeit bei 15-jährigem Wohnsitz in Österreich mit nachhaltiger Integration oder nach sechs Jahren bei bevorzugten Gruppen wie anerkannten Flüchtlingen. Ebenfalls häufig vertreten ist die Einbürgerung wegen "Erstreckung", also bei Familienangehörigen.

Gut ein Drittel der Neo-Österreicher war bei der Einbürgerung zwischen 30 und 44 Jahre alt. An zweiter Stelle standen minderjährige Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Nicht einmal zwei Prozent der Eingebürgerten hatten bereits das 60. Lebensjahr überschritten.

Türken und Bosnier an der Spitze
Bezüglich der Herkunft stehen Türken knapp vor Bosniern an der Spitze. Insgesamt wurden Menschen aus 120 verschiedenen Staaten eingebürgert. 2.538 eingebürgerte Personen wurden bereits in Österreich geboren.

Im Ländervergleich verzeichnete Wien mit einem Plus von 20,3 Prozent den stärksten Zuwachs an Einbürgerungen gegenüber 2011. Mehr Einbürgerungen gab es auch in Oberösterreich (+9,9) und der Steiermark (+5,5 Prozent). In den übrigen Bundesländern war die Zahl rückläufig, am stärksten in Kärnten mit einem Minus von 16,7 Prozent. Auch in absoluten Zahlen steht die Bundeshauptstadt mit 2.491 Einbürgerungen an der Spitze. Schlusslicht ist das Burgenland, wo nur 143 Mal die Staatsbürgerschaft verliehen wurde.

Von Rekordjahr weit entfernt
Trotz des leichten Anstiegs im Vorjahr ist man von den Werten früherer Jahre weit entfernt. Im Rekordjahr 2003 wurden 45.112 Einbürgerungen verzeichnet. Am anderen Ende der Skala steht 2010: Damals wurden infolge des deutlich verschärften Staatsbürgerschaftsrechts 6.190 Personen eingebürgert.

Neuer Entwurf in Begutachtung
Das Thema Staatsbürgerschaft war zuletzt wieder verstärkt in der politischen Diskussion gestanden. Derzeit ist ein Regierungsentwurf in Begutachtung, der eine frühere Einbürgerung bei ausgezeichneten Sprachkenntnissen bzw. bei Engagement im ehrenamtlichen Bereich oder bei Beschäftigung im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich ermöglichen soll (siehe Infobox). Die Novelle könnte die Zahl der Einbürgerungen in Zukunft erneut ein wenig steigen lassen.

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