Österreich sei im internationalen Vergleich bei der Väter-Quote in der Karenz immer noch im unteren Durchschnitt, erklärte die Ministerin. Am häufigsten werden hierzulande die Kurzvarianten von zwei bis vier Monaten in Anspruch genommen (11 Prozent bei einjähriger Pauschale, 9 Prozent bei einkommensabhängiger Variante).
Eine Spitzenposition nimmt diesbezüglich wie so oft Skandinavien ein, wo 89 Prozent der Väter eine berufliche Auszeit für die Kinderbetreuung nehmen. Aber auch in Deutschland geht mittlerweile ein gutes Viertel (26 Prozent) der Väter in Karenz.
"Auch die Wirtschaft profitiert"
"Traut euch, liebe Väter, geht in Karenz", appellierte die Ministerin daher. Sie sei der "tiefen Überzeugung", dass alle Beteiligten - Männer, Frauen und Kinder - etwas davon hätten. "Auch die Wirtschaft profitiert", betonte Heinisch-Hosek, die aber noch viel Skepsis bei den Unternehmen, vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben, ortete. Einmal mehr forderte sie einen Papa-Monat auch in der Privatwirtschaft und wartete bei ihrer Pressekonferenz mit ein paar positiven Beispielen, die über ihre guten Erfahrungen aus der Babypause berichteten. Auffällig war nur, dass alle von ihr vorgestellten Papas im öffentlichen Dienst beschäftigt sind.
Nach der ersten "Echte Männer gehen in Karenz"-Kampagne im Jahr 2010 sei die Zahl der männlichen Kindergeldbezieher gestiegen, mittlerweile habe es aber wieder einen kleinen Einbruch gegeben, erklärte Heinisch-Hosek. Mit der Fortsetzung der Kampagne und einer Informationsoffensive gemeinsam mit der Arbeiterkammer im kommenden Jahr will man den Trend nun wieder umkehren. Außerdem sollen "Karenz-Mentoren" Interessierten auf einer eigens eingerichteten Website Rede und Antwort stehen.
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