Serverproblem im BMI

Cobra kämpft mit massiver Datenpanne

Österreich
07.11.2014 12:52
Mit gravierenden technischen Problemen hat derzeit das österreichische Innenministerium zu kämpfen. Aufgrund eines massiven Serverproblems hat das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung zurzeit keinen Zugriff auf hochsensible Daten wie Informationen rund um die Spezialeinheit Cobra sowie archivierte Ermittlungsdateien. Das BMI versucht zu beruhigen: Es handle sich dabei nicht um einen möglichen Hackerangriff von außen, um an die pikanten Daten zu kommen, sondern um interne Schwierigkeiten mit dem Verschlüsselungssystem.

Das Problem im Innenministerium sei bereits seit knapp zwei Wochen bekannt, erklärte Karl-Heinz Grundböck, der Sprecher des Innenministeriums, am Freitagvormittag. Am 25. Oktober sollen die Schwierigkeiten, nicht mehr auf die eigenen Daten zugreifen zu können, zum ersten Mal aufgetaucht sein und konnten seither noch nicht behoben werden.

Besonders problematisch: Auf dem Server liegen hochsensible Daten, die in falschen Händen großen Schaden anrichten könnten. So beinhalten die Dateien unter anderem Ermittlungsakten der Observationseinheiten, Vernehmungsprotokolle und nicht zuletzt Informationen und Akten österreichischer Polizeieinheiten wie der Cobra.

Zwei Terabyte an Daten betroffen
Auf dem Server liegen "archivierte Ermittlungsdaten und Einsatzpläne", wie Grundböck erläuterte. Es handle sich aber um grundlegende Daten. "Alle relevanten Daten für Verfahren sind da", so Grundböck, nur die Grunddaten nicht. "Das ist zwar nicht erfreulich, aber auch nicht dramatisch", sagte der Ministeriumssprecher. Das betroffene Speichervolumen umfasse rund zwei Terabyte. Davon sei in den vergangenen zwei Wochen nichts benötigt worden. Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz seien davon nicht betroffen, laufende Ermittlungen würden nicht behindert.

BMI: "Kein Hackerangriff"
Ein möglicher Hackerangriff von außen wird seitens des Innenministeriums dementiert. So seien die Daten nicht gelöscht oder gar gestohlen worden, sondern befänden sich nach wie vor am Server, lediglich der Zugriff sei zurzeit nicht möglich. Der Defekt liegt laut Ministerium im Verschlüsselungssystem. Zwar ist ein Back-up der hochsensiblen Dateien vorhanden, doch auch diese seien verschlüsselt, weshalb man ebenfalls keinen Zugriff darauf habe.

Auf den verschlüsselten Server wird üblicherweise mit Smartcards zugegriffen. Der Defekt sei ähnlich wie bei einem Tresor, bei dem der Schlüssel im Schloss abgebrochen ist, erläuterte Grundböck. Aus Sicht des Ministeriums ist das Problem in absehbarer Zeit lösbar. Wie lange es allerdings genau dauert, bis man wieder Zugriff hat, ließe sich noch nicht sagen.

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