"Für mich ist die Schule eine Bildungsinstitution, keine Erziehungsanstalt", betonte der oberösterreichische SPÖ-Landesparteivorsitzende und Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer. Enzenhofer wolle sich demnach offenbar profilieren, weil er Ende November Personalvertretungswahlen zu schlagen hat. SPÖ-Bildungssprecherin Promberger meinte, mit Strafen würde nichts gelöst, sondern bestenfalls verdrängt.
FPÖ-Bildungssprecherin Silke Lackner wiederum betonte: "Es ist dringend an der Zeit, die Lehrerrechte zu stärken." Was in der Vergangenheit von den ÖVP-Abgeordneten immer abgelehnt worden sei, habe nun beim Landesschulratspräsidenten hohe Priorität bekommen. Von den Freiheitlichen seit Langem geforderte Interventionsmaßnahmen wie "Time-out-Klassen" oder Sozialdienste bei ungebührlichem Verhalten müssten endlich umgesetzt werden, verlangte Lackner. Es bedürfe einer Änderung des Schulunterrichtsgesetzes, um Lehrern in ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit zusätzliche, angemessene pädagogische Interventionsmaßnahmen einzuräumen.
"Pädagogikverständnis aus letztem Jahrhundert"
Die SPÖ-nahe Aktion Kritischer Schüler_innen OÖ attestierte Enzenhofer "ein Pädagogikverständnis aus dem letzten Jahrhundert". "Strafen sind alles andere als geeignete Erziehungsmaßnahmen für Jugendliche", kritisierte Vorsitzender Marco Pühringer. Schüler mit Problemen sollten besser integriert und nicht in Nebenzimmer abgeschoben werden. Pühringer forderte Bildungslandesrätin Doris Hummer auf, sich klar von den Äußerungen ihres Parteikollegen Enzenhofer zu distanzieren.
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