Wählerstromanalyse

Blau wildert bei Orange, Pink bei Schwarz und Grün

Österreich
30.09.2013 10:04
Warum ist die Nationalratswahl am Sonntag so ausgegangen, wie sie ausgegangen ist? Bei welchen Parteien haben die Wahlgewinner neue Stimmen einfangen können? Wohin sind die früheren Wähler der Verlierer abgewandert? Diese Fragen beantwortet die Wählerstromanalyse des SORA-Instituts. Die größte Wählerwanderung hat diesmal nicht von Partei zu Partei stattgefunden, sondern in Richtung Nichtwähler. Der größte Wähleraustausch erfolgte zwischen BZÖ und FPÖ - klar zugunsten der Freiheitlichen.

Die SORA-Zahlen im Überblick:

Die SPÖ hat am Sonntag 72 Prozent ihrer Wähler halten können. Das ist (nach der ÖVP) der zweitbeste Wert aller Parteien. 173.000 SPÖ-Wähler von 2008 haben diesmal allerdings nicht gewählt, im Gegenzug konnten die Sozialdemokraten nur 25.000 Nichtwähler gewinnen. An die FPÖ hat die SPÖ netto (also gegengerechnet mit jenen Wählern, die den umgekehrten Weg von der FPÖ zur SPÖ gegangen sind) 11.000 Wähler verloren, an die Grünen 20.000. Vom Zusammenbruch des BZÖ hat auch die SPÖ profitiert und netto 40.000 Stimmen gewonnen.

Die ÖVP hat mit 73 Prozent die höchste Behaltequote der Parteien. An die Nichtwähler hat die ÖVP 79.000 Stimmen verloren, im Gegenzug haben 27.000 Nichtwähler von 2008 diesmal ihr Kreuz bei der Volkspartei gemacht. Die zweitgrößte Wählerwanderung bei der ÖVP war jene zu den NEOS: 61.000 ÖVP-Wähler von 2008 machten diesmal ihr Kreuz bei der liberalen Neupartei.

Die FPÖ hat 69 Prozent ihrer Wähler von 2008 auch diesmal wieder an sich binden können. Zusätzlich hat auch ein Drittel der damaligen BZÖ-Wähler (173.000) diesmal ihr Kreuz bei den Blauen gemacht. Im Gegenzug hat die FPÖ nur 18.000 Stimmen an die Orangen verloren. An die Nichtwähler hat die FPÖ netto 27.000 Stimmen verloren, von der SPÖ 11.000 gewonnen.

Die Grünen konnten am Sonntag 63 Prozent ihrer Wähler von vor fünf Jahren behalten. Die größte Wählerwanderung fand hier zu den NEOS statt, bei denen diesmal 57.000 Grüne von 2008 ihr Kreuz machten. An die Nichtwähler verloren die Grünen netto 21.000 Stimmen, dafür konnten sie 33.000 Stimmen von der ÖVP und 20.000 von der SPÖ gewinnen.

Das erstmals bei einer Nationalratswahl angetretene Team Stronach konnte am Sonntag 68.000 frühere BZÖ-Wähler überzeugen. Jeweils über 40.000 Stimmen kamen von SPÖ, ÖVP und FPÖ. Außerdem haben 29.000 Nichtwähler von 2008 diesmal das Team Stronach gewählt.

Ebenfalls erstmals angetreten sind die NEOS. Sie haben neben den Zugewinnen von ÖVP (61.000) und Grünen (57.000) auch jeweils um die 20.000 Wähler mobilisiert, die zuletzt SPÖ, FPÖ und BZÖ gewählt hatten. 24.000 Nichtwähler von 2008 votierten laut SORA diesmal für die Pinken.

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