Nationalratswahl

Bauchgefühl und trübes Wetter: So lief der Wahltag

Österreich
29.09.2013 21:31
Die 21. Nationalratswahl der Zweiten Republik ist geschlagen. 6.384.296 Österreicher ab 16 Jahren waren bei größtenteils trübem Herbstwetter am Sonntag aufgerufen, einen neuen Nationalrat zu küren. Wie die Spitzenkandidaten der Parteien den Tag der Entscheidung begingen, wo sie zur Urne schritten und welche Stimmung vor und nach der Verkündung des Ergebnisses unter den Parteigranden und Sympathisanten herrschte: der Wahltag im krone.at-Überblick.

Entspannen vor der Entscheidung lautete die Devise für die Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien. Durchwegs optimistisch zeigten sich Faymann, Spindelegger und Co. dann bei der Stimmabgabe. Alle Parteichefs versuchten dabei - mehr oder weniger erfolgreich - vor den Kameras Zuversicht zu versprühen, während sich das Wahl-Wetter meist von seiner trüben Seite zeigte. Anders als erwartet verpassten aber auch die herbstlich kühlen Verhältnisse Herrn und Frau Österreicher keinen Motivationsschub, ihr Kreuzerl machen zu gehen. Die Wahlbeteiligung blieb den ganzen Tag über hinter jener der Nationalratswahl 2008 zurück.

"Bauchgefühl" und "blaues Wunder"
Kanzler Werner Faymann erfreute sich bei der Stimmabgabe eines ordentlichen "Bauchgefühls", Vizekanzler Michael Spindelegger rechnete mit einem "guten Ergebnis", und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache träumte im Wahllokal vom "blauen Wunder". Grünen-Chefin Eva Glawischnig erwartete sich "ein gutes Plus", und Parteigründer Frank Stronach sprach von einem bedeutenden Tag für Österreich, als er wählen ging. BZÖ-Chef Josef Bucher wollte sich beim Urnengang "noch keine Gedanken über eine Zukunft ohne Politik gemacht" haben, wie er betonte.

Allesamt nutzen die Parteichefs die Zeit vor und nach ihrer Stimmabgabe für ein Beisammensein mit Familie oder Freunden, bevor am Nachmittag das gespannte Warten auf Hochrechnungen und Ergebnisse losging. In den Partei- bzw. Wahlzentralen in Wien wurde dann ab dem frühen Nachmittag den ersten Zahlen entgegengefiebert. Der Tag im Überbklick:

  • 20.39 Uhr: Das vorläufige Endergebnis ohne Briefwahl und Wahlkarten wird verlautbart. Demanch kommt die SPÖ auf 27,1 Prozent, die ÖVP auf 23,8 Prozent, die FPÖ auf 21,4 Prozent. Die Grünen erreichen 11,5 Prozent, das Team Stronach schafft 5,8 Prozent. Mit 4,8 Prozent ziehen die NEOS ins Parlament ein, das BZÖ fliegt mit 3,6 Prozent aus dem Hohen Haus.
  • 19.53 Uhr: Sowohl Werner Faymann als auch Michael Spindelegger wollen sich nicht auf eine mögliche Dreier-Koalition festnageln lassen. "Wichtig ist zuerst einmal ein Regierungsprogramm", erklären beide im Einklang.
  • 19.51 Uhr: Sichtlich erfreut zeigt sich NEOS-Spitzenkandidat Matthias Strolz über das Ergebnis.
  • 19.49 Uhr: Im Interview mit der "Zeit im Bild" bestätigt Frank Stronach einmal mehr, dass er sein Mandat unbedingt annehmen werde.
  • 19.47 Uhr: Eva Glawischnig freut sich über das "historisch beste Ergebnis" der Grünen, auch wenn das ausgegebene Wahlziel - die FPÖ zu überholen - nicht erreicht worden sei. "Natürlich hätten wir uns mehr erhofft. Aber wir sind ein wichtiger Faktor in Österreich. Man wird uns nötiger brauchen als vorher."
  • 19.45 Uhr: "Ein großartiges Ergebnis" sieht Heinz-Christian Strache für die FPÖ, während die SPÖ und die ÖVP von den Wählern abgestraft worden seien. Spindelegger solle doch eine "Entfesselung" leben und sich von den Sozialdemokraten lösen. Es gebe seit diesem Abend drei bestimmende Parteien in dem Land, daher solle man sich von den alten Wegen lösen.
  • 19.42 Uhr: Michael Spindelegger bezeichnet das Wahlergebnis im "Zeit im Bild"-Interview als "Denkzettel", man müsse daraus Lehren ziehen. Die ÖVP sei aber verhandlungsbereit.
  • 19.39 Uhr: SPÖ-Chef Werner Faymann bedankt sich bei den Wählern, dass seine Partei wieder an die erste Stelle gekommen ist. Nun wolle er eine stabile Regierung bilden, "da ist viel zu tun". Die große Koalition habe die Mehrheit bekommen, er werde jedenfalls mit der zweitstärksten Partei über eine Regierungsbildung verhandeln.
  • 19.35 Uhr: Ex-Verteidigungsminister und stellvertretender BZÖ-Klubobmann Herbert Scheibner sieht den Wiedereinzug des BZÖ in den Nationalrat als "nicht aussichtslos" an. "Die Schlacht ist noch nicht geschlagen", erklärt er in der BZÖ-Parteizentrale. Selbst ein Scheitern an der Vier-Prozent-Hürde würde kein Aus der Partei bedeuten: "Die Idee des BZÖ als rechtsliberale Kraft endet nicht an der Pforte des Parlaments."
  • 19.18 Uhr: Nicht unbedingt euphorisch kommentiert Frank Stronach das Abschneiden seiner jungen Partei. "Es ist, wie es ist", erklärt er in einer ersten Reaktion. "Wir sind im Parlament. Die Tür sei jetzt offen." Sein Mandat werde er annehmen, versichert er.
  • 19.12 Uhr: BZÖ-Obmann Josef Bucher gesteht die Niederlage seiner Partei ein. "Ich übernehme die volle Verantwortung für das Ergebnis. Es tut mir persönlich leid, dass wir nicht mehr Prozente erreicht haben." Dennoch glaubt er an eine Zukunft des orangen Bündnisses: "Es wird das BZÖ aus meiner Sicht immer geben." Wahrscheinlich würden nun die Jungen das Ruder übernehmen. Die Entscheidung wie er sich seine Zukunft vorstelle, werde er alleine treffen.
  • 18.49 Uhr: Die Piraten sind über das Ergebnis - man hat den Einzug in den Nationalrat klar verpasst - "schon ein bissel enttäuscht", wie einer der Spitzenkandidaten, Bernhard Hayden, einräumt. Nichtsdestotrotz handle es sich um den "Anfang einer langen Reise".
  • 18.47 Uhr: ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf zeigt sich in seiner ersten Reaktion über das Wahlergebnis enttäuscht. Das Resultat stimme ihn "sehr nachdenklich", so Kopf im Interview mit dem ORF Vorarlberg vor der Abreise nach Wien.
  • 18.27 Uhr: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bietet der SPÖ eine Zusammenarbeit auf Bundesebene an. Dazu müssten die Sozialdemokraten aber die "Politik der Ausgrenzung" beenden.
  • 18.24 Uhr: Wiens SPÖ-Chef Michael Häupl ist nicht sehr erfreut über die Hochrechnungen: "Minus ist schlecht." Ein Problem bei der Mobilisierung seiner Partei in der Bundeshauptstadt sieht er aber aus der momentanen Sicht nicht.
  • 18.20 Uhr: Mit Salzburgs ÖVP-Chef Wilfried Haslauer sieht ein weiterer schwarzer Landesfürst die Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP am Ende. "Die Leute haben gesehen, dass sich die große Koalition in der Art und Weise überholt hat. Es gibt eine große Offenheit in Richtung Veränderungen und eine Bereitschaft, Neues zu probieren", erklärt er im Gespräch mit der APA.
  • 18.15 Uhr: Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sieht die große Koalition als abgewählt an. Die Ergebnisse zeigten, dass der "Unmut und Ärger ein sehr großer ist", was sich in Vorarlberg im Erstarken einer neuen Bewegung niedergeschlagen habe (Anm.: NEOS und SPÖ lagen im kleinsten Bundesland Österreichs mit knapp über 13 Prozent gleichauf).
  • 17.56 Uhr: Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll spricht sich im Interview mit dem ORF für eine Zweier-Koalition aus. Man müsse aber zeigen, dass man "nicht nur miteinander verheiratet" sei, sondern auch "miteinander könne". Er wünscht sich eine "Reform-Koalition".
  • 17.52 Uhr: Die beiden SPÖ-Ministerinnen Gabriele Heinisch-Hosek und Doris Bures zeigen sich mit dem Ergebnis der Sozialdemokraten zufrieden. Heinisch-Hosek spricht von einem "respektablen, guten Ergebnis", sie sei "stolz" auf dieses Resultat.
  • 17.50 Uhr: Die ÖVP-Minister stärken ihrem Spitzenkandidaten den Rücken. Im Festzelt bei der Volkspartei-Zentrale in Wien sprechen sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich klar für Michael Spindelegger aus.
  • 17.49 Uhr: Als erster Spitzenkandidat nimmt Heinz-Christian Strache von der FPÖ Stellung zum bisherigen Wahlergebnis. Er zeigt sich höchst zufrieden und "demütig".
  • 17.28 Uhr: Matthias Strolz, Spitzenkandidat der NEOS, kann seine Anhänger in der Wiener Parteizentrale kaum beruhigen, um das erste ORF-Interview geben zu können. Sichtlich bewegt nimmt er Stellung zum Einzug ins Parlament.
  • 17.25 Uhr: Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar sieht seine Partei als "erfolgreichste dieser Wahl". Wichtig sei, dassidmann gibt den Kampf um das Parlament noch nicht verloren. "Es ist durchaus möglich, dass wir noch dabei sind." Vor allem sei auch das Bundesland Kärnten, in dem sich die Orangen einige Chancen ausrechnen, noch nicht vollständig ausgezählt.
  • 17.18 Uhr: Mit einem "großen lachenden Auge" kommentiert Stefan Wallner, der Bundesgeschäftsführer der Grünen, die Hochrechnungen. Nach den Zugewinnen bei den vier Landtagswahlen stehe es nun "5:0".
  • 17.15 Uhr: Hochstimmung in der FPÖ-Zentrale. Generalsekretär Herbert Kickl spricht von einem "blauen Wunder", die Zeit der Großparteien sei vorbei. Die Freiheitlichen seien klarer Wahlsieger an diesem Abend, so Kickl. Gleichzeitig fordert er die SPÖ auf, die "Ausgrenzung" zu beenden.
  • 17.11 Uhr: ÖVP-Generalsekretär Johannes Rauch sieht in dem Wahlergebnis ein Scheitern der großen Koalition, Spitzenkandidat Michael Spindelegger sei aber der bestmögliche Kandidat der ÖVP gewesen.
  • 17.08 Uhr: Auch SPÖ-Staatssekretär Josef Ostermayer ist zufrieden: "Das Ziel ist erreicht." Nun soll die Koalition mit der ÖVP fortgesetzt werden, erklärt der Sozialdemokrat.
  • 17.06 Uhr: In einer ersten Reaktion zeigt sich SPÖ-Wahlkampfmanager Norbert Darabos hocherfreut über das Ergebnis. "Das ist ein klares Signal für die Sozialdemokratie."
  • 17.00 Uhr: Laut erster Hochrechnung bleibt die SPÖ trotz Verlusten auf Platz eins, die ÖVP liegt vor der FPÖ, die stark zugewinnen konnte, auf Platz zwei. Eine wahre Sensation dürften die NEOS liefern, die mit 4,9 Prozent den Einzug ins Parlament schaffen.
  • 16.45 Uhr: Jetzt ist es gleich soweit. Um 17 Uhr wird die erste Hochrechnung präsentiert. In den Parteizentralen fiebert man bereits gespannt den ersten Zahlen entgegen.
  • 16.26 Uhr: Gespanntes Warten herrscht seit etwa 15 Uhr in der SPÖ-Wahlkampfzentrale in der Wiener Löwelstraße. Um etwa 18.30 Uhr will auch Parteichef Werner Faymann dort vorbeischauen. Bei der ÖVP trifft man sich in der Parteizentrale, davor wurde ein Festzelt aufgebaut, das seit etwa 16 Uhr offen ist. Die Freiheitlichen harren indes in der Wahlzentrale in den Räumlichkeiten in der Reichsratsstraße der Zahlen, die da kommen. Bereits seit 15.30 Uhr wartet man - bei derzeit noch entspannter Atmosphäre - in der Wahlzentrale der Grünen in der Halle E des Museumsquartiers auf das Ergebnis. In der Parteizentrale des BZÖ in der Volksgartenstraße wird seit etwa 16 Uhr den Zahlen entgegengefiebert. Das Team Stronach versammelt sich - bislang noch ohne Parteichef Frank Stronach - zur Wahlparty im Wiener 25hours-Hotel.
  • 16.00 Uhr: Die Spannung steigt. Der Wahltag geht ins Finale. In einer Stunde schließen die letzten Wahllokale. Durchwegs gut gelaunt haben die Spitzenkandidaten allesamt bis zum frühen Nachmittag ihre Stimme abgegeben (Bilder und Videos siehe Infobox).
  • 15.30 Uhr: In knapp eineinhalb Stunden schließen die letzten Wahllokale. Ab dann werden erste Hochrechnungen veröffentlicht. Bundesweit zeichnet sich eine niedrigere Wahlbeteilung als bei der letzten Nationalratswahl 2008 ab.
  • 14.50 Uhr: Nach sämtlichen Spitzenkandidaten ist Bundespräsident Heinz Fischer am frühen Nachmittag in Begleitung seiner Frau Margit in seinem traditionellen Wahllokal in Wien-Josefstadt zur Wahlurne geschritten. Befragt nach möglichen Koalitionen nach der Wahl gibt sich Fischer zugeknöpft, zeigt sich allerdings schon "sehr gespannt auf den Wahlausgang", schließlich würden diesmal so viele Parteien wie noch nie bei Nationalratswahlen antreten. Empfangen wurde der Bundespräsident im Wahllokal von einer sechsköpfigen Wiener Künstlergruppe. Diese wollte nach eigenen Angaben keinen Protest zum Ausdruck bringen, sondern habe sich "selbst Mut gemacht zu wählen". Einer der Aktivisten der Gruppe trug eine Affenmaske.
  • 14.40 Uhr: In der Bundeshauptstadt liegt die Wahlbeteiligung um 14 Uhr bei 41,73 Prozent, teilt die Leiterin der Wiener Landeswahlbehörde, Stadträtin Sandra Frauenberger, mit. Im Vergleich dazu belief sich die Wahlbeteiligung bei der letzten Nationalratswahl 2008 um dieselbe Zeit auf 46,28 Prozent.
  • 14.35 Uhr: Twitter-User können übrigens Informationen, Bilder und heitere Anekdoten direkt aus den Wahllokalen beziehen. Unter dem Hashtag #beifunk zwitschern Beisitzer der Nationalratswahl ihre Eindrücke vom Wahltag.
  • 14.01 Uhr: Eva Glawischnig ist gemeinsam mit Ehemann Volker Piesczek in einer Volksschule in Wien-Hernals wählen gegangen. Für den Ausgang der Nationalratswahl sei sie "zuversichtlich, aber schon sehr aufgeregt", sagt sie. Auf eine Ergebnisprognose wollte sie sich nicht einlassen, sie erwarte sich "ein gutes Plus". Den Vorabend der Wahl habe sie bei einer Flasche Wein mit guten Freunden verbracht, und dann "total gut" geschlafen. Ihr weiteres Programm für den Wahltag: "Jetzt werde ich noch den Geschirrspüler ausräumen, und dann geht's ins Büro." Sie habe ein gutes Gefühl und sei mit sich und dem Wahlkampf der Grünen zufrieden. "Ich hoffe, dass es sich ausgezahlt hat", so Glawischnig.
  • 13.49 Uhr: Als letzte der Spitzenkandidaten der im Parlament vertretenen Parteien gibt Grünen-Chefin Eva Glawischnig ihre Stimme ab. "So was nennt man unbeobachtetes Wählen", kommentieren die Grünen auf Twitter den Medienandrang beim Urnengang der Parteiobfrau.
  • 13.42 Uhr: Der Wahlkampf fordert auch Opfer. Vorarlbergs Grünen-Landessprecher Johannes Rauch muss eine mehrwöchige Erholungspause einlegen, wie er mitteilt. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung der Wahlkampf-Monate habe er sich "wegen völliger Überarbeitung und daraus resultierender Erschöpfungszustände" in den vergangenen Tagen in ärztliche Behandlung begeben müssen. Er werde sich mindestens sechs Wochen aus der politischen Arbeit zurückziehen, so Rauch, der sich während seiner Auszeit in einen Kuraufenthalt begeben will.
  • 13.30 Uhr: Von teilweise heftigen Regenschauern begleitet war der bisherige Wahlsonntag in Kärnten. Die Wahlbeteiligung ist nach Auskunft aus einzelnen Wahllokalen durchaus unterschiedlich. Während mancherorts die Menschen am Vormittag Schlange standen, machten sich die Wahlberechtigten andernorts rar. In der Landeshauptstadt war das Interesse am Vormittag durchaus groß, ob die Wahlbeteiligung über den Wert von 2008 steigen wird, will aber niemand prognostizieren. Von "beteiligungsfreundlichem Wetter" ist in Kärnten jedenfalls keine Rede. "Bei dem Wetter sitzen die Leute lieber im Wohnzimmer und sehen fern", meint eine Amtsleiterin.
  • 13.24 Uhr: KPÖ-Spitzenkandidat Mirko Messner gibt seine Stimme ab - im selben Wahllokal in Wien-Landstraße wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
  • 12.51 Uhr: In Oberösterreich zeichnet sich eine mittlere Wahlbeteiligung ab. Kurz nach Mittag sind noch kaum Gemeinden ausgezählt, aber aus den Wahllokalen ist eher die Einschätzung zu hören, dass die Beteiligung durchschnittlich ausfallen dürfte. In weiten Landesteilen hielt sich am Vormittag längere Zeit Nebel, teils regnete es.
  • 12.49 Uhr: Allgemein trübe Aussichten, was das Wetter betrifft, begleiten auch die Steirer zu den Wahlurnen. Die Temperaturen kommen am Wahltag über zehn Grad Celsius kaum hinaus, die Grazer mussten am Vormittag durch Nieselregen zu den Wahlurnen. Die Hoffnung auf eine damit verbundene stärkere Wahlbeteiligung scheint sich nach ersten Informationen jedoch nicht zu erfüllen.
  • 12.42 Uhr: Die Burgenländer müssen den Weg ins Wahllokal bei eher tristem Wetter antreten. Dichte Wolken verdecken zumindest im Nordburgenland die Sonne. Bei der Wahlbeteiligung zeichnet sich bis Mittag laut Einschätzung der Landesgeschäftsführer von SPÖ und ÖVP ein Rückgang ab.
  • 12.34 Uhr:
  • Nach dem Urnengang will der FPÖ-Chef noch ins Fitnessstudio und anschließend mit seiner Verlobten essen gehen. Danach werde er ins Büro zu seinen Mitarbeitern fahren und der Wahlergebnisse harren.
  • 12.27 Uhr: Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat seine Stimme am Vormittag im Amtshaus Wilhelminenstraße in Wien-Ottakring abgegeben. Er zieht ein positives Resümee über den Wahlkampf der SPÖ: "Wenn es nach den persönlichen Gesprächen und Kontakten geht, müsste die SPÖ die absolute Mehrheit kriegen", zitiert ihn derstandard.at. Nachsatz: "Das ist aber nicht wahrscheinlich."
  • 12.22 Uhr: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schreitet in der Hainburgerstrasse in Wien-Landstraße zur Urne. "Mein Kreuzerl ist gemacht!", postet er nur wenige Minuten später auf seiner Facebook-Seite. Der FPÖ-Obmann kam eine Viertelstunde zu spät und alleine in das Wahllokal. Bevor er schließlich zur Wahlurne vorgelassen wird, muss Strache aus organisatorischen Gründen noch einige Minuten warten. Als er dann den Stimmzettel ausgehändigt bekommt, meint er in Anspielung auf den Wahlslogan der FPÖ: "Das ist ein Zeichen der Nächstenliebe."
  • 12.20 Uhr: ÖVP-Minister Karlheinz Töchterle schreitet gegen Mittag in seiner Heimatgemeinde Telfes im Stubaital zur Urne. Landeshauptmann Günther Platter zeigte sich als Frühaufsteher - er ging bereits um 7.30 Uhr wählen.
  • 12.10 Uhr: In der Stadt Salzburg zeichnet sich eine geringere Beteiligung ab als 2008. Bei jedem Urnengang wird um 11 Uhr in 15 ausgewählten Sprengeln - immer dieselben - die Beteiligung abgefragt. "Heuer haben bis dahin 2.300 Wähler ihre Stimme abgegeben, vor fünf Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt 2.700, das ist doch ein gewisser Rückgang", so Wahlleiter Franz Schefbaumer zu Mittag. 2008 lag die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt letztlich bei 68,8 Prozent. Am Wetter dürfte der offenbar rückläufige Gebrauch vom Stimmrecht nicht liegen, denn in weiten Teilen des Landes ist es stark bewölkt oder bedeckt, vereinzelt regnet es sogar. Lediglich im Raum Lofer gab es am Vormittag ein Sonnenfenster.
  • 12.00 Uhr: Die Beteiligung in Niederösterreich ist bis Mittag unterschiedlich gewesen. Es habe im Vergleich mit 2008 Sprengel mit höherem ebenso wie mit niedrigerem Wähleranteil gegeben, ist zu erfahren. Knapp 1,3 Millionen Menschen waren im größten Bundesland stimmberechtigt. Das Wahlwetter zeigt sich in Niederösterreich kühl und wechselhaft. Die Temperaturen liegen meist um zehn Grad. Die Landeshauptstadt St. Pölten ist kurz vor Mittag mit 9,6 Grad sogar noch einstellig.
  • 11.25 Uhr: Wenige Stunden nach Beginn ist die Abstimmung in einigen Vorarlberger Kleingemeinden bereits wieder zu Ende. In drei der 96 Ländle-Kommunen schlossen die Wahllokale pünktlich um 10.30 Uhr, in neun weiteren Ortschaften um 11 Uhr. Bei idealem Wahlwetter - nicht unfreundlich, aber auch nicht zu schön - zeichnet sich eine Wahlbeteiligung ab, die zumindest auf demselben Niveau wie 2008 liegen dürfte. Vor fünf Jahren betrug sie 71,46 Prozent. Die beiden Landesgeschäftsführer von ÖVP und SPÖ, Dietmar Wetz und Reinhold Einwallner, geben sich bei ihrer Einschätzung zur Wahlbeteiligung betont vorsichtig. Ein eindeutiger Trend zeichne sich vorerst noch nicht ab. Allerdings sei es "noch früh", wird aus den beiden Parteizentralen unisono betont. Erfahrungsgemäß würden gegen Mittag noch viele ihre Stimme abgeben.
  • 11.05 Uhr: Team-Stronach-Gründer Frank Stronach trifft in Oberwaltersdorf zur Stimmabgabe ein. Er schreitet alleine ins Wahllokal. Stronach spricht von einem bedeutenden Tag für Österreich, denn es entscheide sich, ob das Team Stronach ins Parlament hineinkommt. Gelinge das, werde man neue Ideen einbringen: "Alles fängt mit einer Idee an." Bei der nächsten Wahl werde man dann schon "sehr viele Stimmen" bekommen, ist der Austro-Kanadier überzeugt.
  • 11.00 Uhr: Dass seine Partei das Ergebnis der Nationalratswahl vor fünf Jahren - in Kärnten schaffte das BZÖ mit Jörg Haider damals mehr als 38 Prozent - nicht erreichen würde, sei klar, so Josef Bucher, der mit seiner Lebensgefährtin gekommen ist. Bucher hält aber ein bundesweites Resultat wie jenes bei der Kärntner Landtagswahl im März (6,4 Prozent) durchaus für realistisch.
  • 10.57 Uhr: Zuversicht bekundet auch BZÖ-Obmann Josef Bucher bei der Stimmabgabe in seiner Heimatstadt Friesach im Bezirk St. Veit/Glan. Er selbst und die Partei haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr bemüht, die Bevölkerung zu überzeugen, nun liege das Schicksal seiner Person in der Hand der Wähler. Auf die Frage, was er tun werde, sollte das BZÖ den Wiedereinzug ins Parlament verfehlen, meint Bucher: "Ich habe mir noch keine Gedanken über eine Zukunft ohne Politik gemacht." Nach der Stimmabgabe will Bucher einen Spaziergang machen. Nach dem Mittagessen werde er dann nach Wien fahren, kündigt der BZÖ-Chef an.
  • 10.46 Uhr: Wie die Leiterin der Wiener Landeswahlbehörde, Stadträtin Sandra Frauenberger, bekannt gibt, lag die Wahlbeteiligung in Wien um 10 Uhr bei 11,46 Prozent. Im Vergleich dazu belief sich die Wahlbeteiligung bei der letzten Nationalratswahl 2008 um dieselbe Zeit auf 13,58 Prozent. Die endgültige Wahlbeteiligung (inkl. der Briefwahlstimmen) lag 2008 in Wien bei 73,61 Prozent.
  • 10.38 Uhr: Auch Der Kanzler zeigt sich bei seiner Stimmabgabe durchaus zuversichtlich: "Das Bauchgefühl ist in Ordnung", meint er gegenüber Journalisten. Auf Prognosen lässt sich Werner Faymann allerdings nicht ein. Nun sei der Wähler am Wort, er sei auf dessen Votum gespannt. Begonnen hat der Wahltag für den Kanzler schon früh. Wie Faymann berichtet, habe er bereits um 5.30 Uhr gefrühstückt. Dafür verantwortlich war die Tochter des Kanzlers, die ihn schon im Morgengrauen aufgeweckt hat.
  • 10.13 Uhr: Kanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann gibt in Begleitung seiner Ehefrau Martina in der Auer-Welsbach-Straße im 23. Wiener Gemeindebezirk seine Stimme ab - in einem Container. In dem überaus kleinen Wahllokal herrscht enormes Gedränge. Faymann musste gut fünf Minuten ausharren, bis er an der Reihe war, den Stimmzettel in die Urne zu werfen.
  • 10.05 Uhr: Etwas mehr als zehn Prozent der Wahlberechtigten (668.658) haben Wahlkarten angefordert. Und bis Freitagnachmittag waren in manchen Landeshauptstädten schon über 80 Prozent der angeforderten Wahlkarten retourniert. Heuer müssen die Briefwahlstimmen bis Sonntag, 17 Uhr, bei den Bezirkswahlbehörden einlangen. Was für die meisten Briefwähler de facto Freitag bedeutete - nur in Wien und Graz stellte die Post bis 10 Uhr eingeworfene Wahlkarten auch am Sonntag noch zu.
  • 10.01 Uhr: Für heuer zeigt sich zumindest an den Wahlkarten und bei den Briefwählern ein recht großes Interesse an der Kür der 183 Nationalratsabgeordneten. Die Zahl der angeforderten Wahlkarten ist mit 14,02 Prozent deutlich stärker gestiegen als die der Wahlberechtigten (0,81 Prozent).
  • 9.41 Uhr: Nach der Wahl will Spindelegger seinen Sohn zum Fußball führen, um sich dann bei der heiligen Messe den Segen für den Wahlsonntag geben zu lassen. Auf die Frage, ob er denn neuer Regierungschef werde, meint er: "Heute werde ich noch nicht Bundeskanzler. Aber ich rechne damit, dass wir ein gutes Ergebnis haben." Nach dem Mittagessen in seiner Heimatgemeinde wzu warten. Feiern will die Volkspartei am Abend in einem Festzelt nahe der ÖVP-Räumlichkeiten.
  • 9.36 Uhr: ÖVP-Chef Michael Spindelegger gibt, begleitet von Frau Margit und Sohn Patrick, in seiner Heimatgemeinde Hinterbrühl (NÖ) seine Stimme ab. Der Noch-Vizekanzler erscheint in grauem Anzug und hellblauer Krawatte. Bereits vor dem Wahlakt war Händeschütteln und Plaudern mit Anrainern vor dem Lokal in der örtlichen Volksschule angesagt. "So, ab jetzt gilt's", gibt sich der ÖVP-Spitzenkandidat beim Einwurf seines Stimmzettels pünktlich um 9 Uhr zuversichtlich. Auch besonders aufgeregt sei er nicht. "Schaue ich so aus, als wäre ich schon ein völliges Nervenbündel?", antwortet er auf eine entsprechende Frage.
  • 9.25 Uhr: Die Grünen geben am Wiener Donauturm noch einmal Gas. Noch bis 17 Uhr beantworten Mitarbeiter und Mandatare unter dem Motto "3 Tage Wach" live Wählerfragen. Auch diese Aktion richtet sich vor allem an die Unentschlossenen.
  • 9.20 Uhr: Die Parteien buhlen auch am Wahltag noch fleißig um die Stimmen, und nehmen die Unentschlossenen ins Visier. So bittet die ÖVP auf Twitter um drei Minuten Zeit. Und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bittet auf seiner Facebook-Seite ein letztes Mal um die Gunst der Wähler: "Liebe Freunde, bitte geht wählen! Und bitte erinnert auch Eure Freunde daran! Ich brauche HEUTE Eure Unterstützung. Vielen Dank, Euer HC."
  • 9.12 Uhr: Als erster der Spitzenkandidaten wählt NEOS-Frontmann Matthias Strolz. Er schreitet im Gymnasium in der Anton-Krieger-Gasse im 23. Wiener Gemeindebezirk zur Urne.
  • 8.00 Uhr: Geht es nach dem Wetter, müsste es eine recht hohe Wahlbeteiligung geben. Denn laut einer Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gehen an Schlechtwettertagen eher mehr Wahlberechtigte zu den Urnen als bei Sonnenschein. Und die Prognose lässt einen eher trüben und kühlen Wahltag erwarten. Bei der Wahl 2008 - einem 28. September mit viel Sonnenschein - blieb die Wahlbeteiligung mit 78,82 Prozent zum zweiten Mal in der Zweiten Republik unter der 80-Prozent-Marke. Unter diese war sie erstmals 2006 gefallen, bei schönem Herbstwetter am 1. Oktober.
  • 7.30 Uhr: Die Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien wollen von frühestens 9 Uhr (ÖVP-Chef Michael Spindelegger) bis spätestens 13.30 Uhr (Grünen-Chefin Eva Glawischnig) in ihren Heimatgemeinden zur Urne schreiten. Einzig Frank Stronach verrät nicht, wann er wo seine Stimme abgeben wird. "Im Laufe des Vormittags" hatte es zuletzt vonseiten der Partei geheißen.
  • 7.00 Uhr: Die Stimmabgabe in den meisten der insgesamt rund 13.000 Wahllokale des Landes beginnt. Nur in Wien und Innsbruck, neun niederösterreichischen und zwei Salzburger Gemeinden haben die Wahlberechtigten Zeit bis 17 Uhr. In allen anderen Städten und Gemeinden ist früher Wahlschluss. In Vorarlberg wie üblich sogar schon deutlich früher, dort hat kein Wahllokal länger als bis 13 Uhr offen.
  • 6.00 Uhr: Die 21. Nationalratswahl der Zweiten Republik hat offiziell begonnen. In vier Gemeinden - Euratsfeld (Niederösterreich), Werfenweng (Salzburg), Rinn und Itter (Tirol) - sperren die ersten Wahllokale auf. Einige wenige folgen um 6.30 Uhr. In einem einzelnen Wahllokal, nämlich am Klagenfurter Hauptbahnhof, können die Wähler bereits seit 5.30 Uhr ihre Stimme abgeben.
  • 05.59 Uhr: 6.384.296 Österreicher ab 16 Jahren können den Nationalrat küren. Der Wählerzuwachs gegenüber der vorigen Wahl 2008 fiel mit 51.187 bzw. 0,81 Prozent recht gering aus. Die Frauen haben weiterhin die Mehrheit: 3.309.933 Wahlberechtigte - das sind 51,85 Prozent - sind weiblich. Rund 348.000 Wahlberechtigte sind laut Statistik Österreich heuer Erstwähler, die 2008 noch nicht wählen durften.
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