Städtebund fordert:

Asylwerber sollen in Österreich arbeiten dürfen

Österreich
26.05.2015 22:30
Asylwerber brächten oft große Fähigkeiten mit, die von der heimischen Wirtschaft dringend gebraucht würden. Das erklärte jetzt Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. Der Städtebund drängt daher darauf, dass Asylwerber, die noch auf ihren Asylbescheid warten, bereits in Österreich arbeiten dürfen. Die FPÖ sprach sich am Dienstag strikt dagegen aus.

Durch die Arbeitsbeschränkung würde der Volkswirtschaft jährlich rund eine Milliarde Euro entgehen, sagte der Städtebund-General am Dienstag auf Ö3 unter Berufung auf eine entsprechende Untersuchung. Dabei verweist Weninger etwa auf das Beispiel der Stadt Salzburg, die bereits 317 Asylwerber beschäftige - unter anderem in einem Seniorenheim.

Die freiheitlichen Vertreter im Städtebund äußerten postwendend Bedenken, was den Arbeitsmarkt betrifft: "Weit über 200.000 Menschen sind in Österreich ohne Beschäftigung. Sinnvoller wären Impulse für den Arbeitsmarkt, um den derzeit schon Arbeitssuchenden eine Chance zu geben", meinten die Landtagsabgeordneten Helmut Günther und Wolfgang Jung sowie der Linzer Stadtrat Detlef Wimmer.

Studie: 60 Prozent befürworten Arbeitserlaubnis für Asylwerber
Einem Ende Jänner veröffentlichten "Demokratiemonitoring" der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft SWS zufolge waren 60 Prozent der rund 1.000 befragten Österreicher dafür, dass Asylwerber während ihres Verfahrens arbeiten dürfen. Nicht einmal ein Viertel war gegen eine solche Regelung. Laut Kurt Scholz, Vorsitzender des Zukunftsfonds der Republik Österreich, sei dies sehr überraschend: "Die hohe Zustimmung zieht sich durch alle Bildungsschichten. Arbeit wird scheinbar als wichtige Integrationsmöglichkeit anerkannt."

Zeltplätze für Asylwerber weiterhin benötigt
Bezüglich der derzeit für heftige Diskussionen sorgenden Flüchtlingsunterbringung hat sich über Pfingsten in Österreich nicht viel Neues ergeben. Die Plätze in den Zeltstädten werden unverändert benötigt, hieß es am Dienstag aus dem Innenministerium. Konkret waren 310 der insgesamt 480 zur Verfügung stehenden Betten belegt. 716 Asylansuchen wurden an diesen drei Tagen gestellt. Verteidigungsminister Gerald Klug bot erneut Kasernen als Asylunterkünfte an.

Asylquartiere in Touristenhochburgen
Auch zwei Touristenhochburgen werden künftig zusätzliche Flüchtlinge beherbergen. Während dies in Lech am Arlberg offenbar in großem Einvernehmen erfolgt, fliegen in Bad Gastein die Fetzen. Der Bürgermeister will mit aller Macht verhindern, dass 40 Asylwerber auf Initiative des NEOS-Abgeordneten Sepp Schellhorn in einem Mitarbeiterheim unterkommen. Das Land will in diesem Fall nicht nachgeben.

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