"Toleranz erhöhen"

Asyl: Kärnten arbeitet jetzt mit Bezirksquoten

Österreich
17.07.2015 13:02
Das Bundesland Kärnten hat nun begonnen, bei der Verteilung von Asylwerbern mit Bezirksquoten zu arbeiten. Berechnet wird der angestrebte Verteilungsschlüssel nach der Einwohnerzahl des jeweiligen Bezirks.

Einen Aufruf an andere Bundesländer zur Nachahmung gibt es von Landeshauptmann Peter Kaiser nicht. "Letztendlich muss jedes Bundesland für sich entscheiden, wie es seinen solidarischen Beitrag zur Beherbergung der Flüchtlinge leisten kann", so der Kärntner Flüchtlingsreferent.

Klagenfurt mit 17 Prozent an der Spitze
Der in Kärnten angestrebten Verteilung entsprechend müsste die Landeshauptstadt Klagenfurt mit gut 17 Prozent die meisten Asylwerber aufnehmen. Am wenigsten Asylwerber sollen mit gut drei Prozent in den einwohnerärmsten Bezirk Hermagor kommen. Wie unter den Bundesländern gibt es auch unter den Kärntner Bezirken noch Abweichungen. So ist etwa im Bezirk Völkermarkt ein größerer Anteil an Asylwerbern als erforderlich untergebracht, wohingegen etwa die Bezirke Villach oder Spittal ihrem Soll hinterherhinken.

"Akzeptanz und Toleranz erhöhen"
Bei der Umsetzung der Quote sollen Bezirkssteuerungsgruppen helfen. In den Gremien sitzen unter anderem Bezirkshauptleute, Bürgermeistersprecher und Kirchenvertreter, die die Gegebenheiten im Bezirk kennen und wissen, wo weitere Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet werden könnten. Kaiser ist auch überzeugt, dass die Steuerungsgruppen dabei helfen, "die Akzeptanz und Toleranz innerhalb der Bevölkerung für die Unterbringung von Menschen, die flüchten mussten, um ihr Leib und Leben zu retten, zu erhöhen".

Weiter keine Akzeptanz von Wirtschaftsflüchtlingen
Kaiser: "Nur wenn wir die vorgegebene Quote erfüllen, können wir uns auf Bundesebene Spielraum verschaffen." Zur Erfüllung der Bundesländerquote fehlen in Kärnten nach wie vor Plätze. Am Donnerstag waren es laut einer Aussendung 110. Für Kaiser stehe demnach fest, "dass Kärnten keine Wirtschaftsflüchtlinge aufnehme wird". Er verstehe zwar deren Motivation, dennoch müssten Asylwerber, die aus gesicherten Drittländern kommen, zurückgeführt werden, um Kriegsflüchtlingen Schutz gewähren zu können. Der Kärntner Landeshauptmann bekräftigte außerdem seine Forderung nach einer besseren EU-weiten Verteilung von Asylwerbern.

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