"Gefälschte" Mails

Anwalt Gabriel Lansky: “Das war lange vorbereitet”

Österreich
19.06.2015 17:00
Morde in Kasachstan, ein observierter Staatsanwalt, 700.000 gestohlene Mails und ein Lobbyisten-Klub mit deutschen Spitzenpolitikern und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer: Diese Melange lieferte der "kasachische Freundeskreis" des Wiener Star-Anwalts Gabriel Lansky - er sprach jetzt mit der "Krone".

Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und in der "Krone" veröffentlichte E-Mails bringen Lansky in den Verdacht, als Initiator eines Lobbyisten-Klubs für den kasachischen Autokraten Nursultan Nasarbajew eine ziemlich umstrittene PR-Maschinerie betrieben zu haben. Mit auf der Payroll des Steppen-Despoten in Astana: Alfred Gusenbauer, für 400.000 Euro Jahresgage.

"Einige Mails wurden professionell verfälscht"
Dass der Ex-SPÖ-Kanzler im Krimi um den kasachischen Ex-Botschafter Rakhat Aliyev bei der österreichischen Justiz und Politik intervenieren sollte, nennt Lansky "absoluten Blödsinn" - dieser belastende Brief sei gefälscht. Und der Anwalt erzählt, wer die E-Mails gestohlen habe: "Ein Mitarbeiter, ein Belgier, hatte den Auftrag, den Fall Aliyev kriminalistisch zu analysieren. Er hatte Zugriff auf den Server, konnte so die Daten stehlen. Das war lange vorbereitet. Vermutlich im Auftrag der Gruppe rund um Rakhat Aliyev." Dem Täter, der jetzt die Mails verkauft hat, sei man auf der Spur. Lansky: "Einige von ihnen wurden offenbar professionell verfälscht."

Der Anwalt hat auch eine Erklärung, warum er einen früheren GSG-9-Offizier angeheuert hat, damit dieser einen Staatsanwalt beschattet: "Das war ein renommiertes Sicherheitsunternehmen. Wir mussten doch was tun, weil die Justiz jahrelang untätig war. Derartige Observationen sind weder rechts- noch standeswidrig."

Ex-Innenminister für Causa Aliyev im Team
Lansky hält es weiterhin "für in Ordnung", dass Gusenbauer - immerhin Vizepräsident der Sozialistischen Internationale - als Chef des Lobbyisten-Netzwerks agiert: "Mit dem Fall Aliyev hatte Gusenbauer als Intervenierer in Österreich nichts zu tun." Und: In Deutschland habe er dafür Otto Schily, den früheren deutschen Innenminister, und den CSU-Politiker Peter Gauweiler engagiert.

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