Darabos-Projekt

Ab 1. Dezember zwei Kasernen ohne Grundwehrdiener

Österreich
13.11.2012 12:53
Seit Montag führt die von Verteidigungsminister Norbert Darabos initiierte Versuchsmiliz ihre erste Übung durch. Während es bei der Rekrutierung der zwei Miliz-Pionierkompanien jedoch Anlaufschwierigkeiten gibt, zeigt sich das Ministerium mit einem weiteren Pilotprojekt zur Erprobung eines Berufsheeres hochzufrieden: Schon am 1. Dezember starten zwei Heeresliegenschaften den Betrieb komplett ohne Grundwehrdiener, weitere vier Standorte verzichten dann ab 1. Jänner 2013 auf Wehrpflichtige.

410 Grundwehrdiener sollen dabei durch nur 50 Bedienstete ersetzt werden. Der Betrieb von Kasernen ohne Rekruten soll laut Ministerium sogar günstiger sein - demnach hätten Berechnungen des Generalstabs ergeben, dass der Betrieb der Kasernen ohne Systemerhalter-Rekruten 3,7 statt wie bisher 3,8 Millionen Euro kostet.

Insgesamt sind sechs Standorte für dieses Pilotprojekt ausgewählt worden: das Ministerium selbst, das Amtsgebäude Franz-Josefs-Kai, die Führungsunterstützungsschule in der Starhemberg-Kaserne und das Kommandogebäude General Körner (alle in Wien) sowie der Truppenübungsplatz Seetaler Alpe in der Steiermark und die Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt.

Der Ersatz von Grundwehrdienern, die als Köche, Kellner, Fahrer oder Wachen eingesetzt waren, erfolge laut dem Ministerium einerseits durch den simplen Wegfall der Tätigkeit, weil sie eigentlich gar nicht gebraucht werde, sowie durch die Auslagerung der Aufgaben, technische Maßnahmen wie Sicherheitsanlagen und durch Übertragung auf Zivilbedienstete, "Überstand"-Personal, Leiharbeiter oder Lehrlinge. Im Amtsgebäude Franz-Josefs-Kai und am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe startet der Probebetrieb am 1. Dezember, an den anderen Standorten am 1. Jänner.

Versuchsmiliz mit Anlaufschwierigkeiten
Bereits angelaufen ist auch das Pilotprojekt "Profi-Miliz". Dieses hat allerdings einige Schwierigkeiten. Geplant ist die Aufstellung von zwei Pionierkompanien in Niederösterreich und Salzburg. Jede Kompanie soll aus 115 Soldaten bestehen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres die beiden Kompanien mit je 90 Prozent (103 Soldaten) zu befüllen. Bis Anfang November haben sich zwar mehr als 2.100 Interessenten gemeldet, davon wurden aber nur 149 genommen. Damit sind die beiden Kompanien zusammen erst zu 65 Prozent befüllt.

Grund dafür ist, dass ein Großteil der Bewerber nicht den Anforderungen entsprach. Manche waren keine österreichischen Staatsbürger, manche hatten den Grundwehrdienst nicht abgeleistet. Verteidigungsminister Norbert Darabos zeigte sich am Dienstag dennoch optimistisch, die nötigen Freiwilligen zu bekommen. Die Hälfte der 2.000 Interessenten sei grundsätzlich militärisch geeignet, vielleicht habe man aber die Aufnahmekriterien zu streng angesetzt, so der Minister.

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