Olympia in Korea

Österreich und Deutsche für Russen-Ausschluss 2018

Sport
08.08.2016 18:50

Die Nationalen Anti-Doping-Agenturen (NADA) von Österreich und Deutschland haben am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rio de Janeiro den Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gefordert. Grund dafür sind die im jüngsten Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vorgelegten Beweise für russisches Staatsdoping bei den Winterspielen 2014 in Sotschi.

Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der deutschen Anti-Doping-Agentur, und Michael Cepic, Geschäftsführer der NADA Austria beklagten, dass es "keine Chancengleichheit für alle Athleten" bei den aktuellen Olympischen Sommerspielen in Rio gebe. Während in Deutschland und Österreich rigoros kontrolliert werde, sei das in anderen Ländern nicht der Fall. "Wir gehen keinen Millimeter zurück, von dem was wir machen, wir fordern das auch von den anderen", betonte Gotzmann.

Die NADA Deutschland hatte die 422 deutschen Olympiateilnehmer seit Anfang des Jahres 1.106-mal kontrolliert und 1.511 Proben genommen, wobei bei Athletinnen und Athleten aus Sportarten der höchsten Risikokategorie bis zu 14 Kontrollen durchgeführt wurden. Österreichs 71 Rio-Teilnehmer wurden von der NADA Austria seit Juli 2015 insgesamt 238-mal getestet (355 Proben), Athletinnen und Athleten in Risikosportarten wurden dabei bis zu zwölfmal kontrolliert. Bei den potenziellen Olympiakandidaten ("Longlist") wurden 455 Dopingkontrollen durchgeführt (613 Proben).

"Nur, wenn alle Athletinnen und Athleten vergleichbaren Kontrollsystemen unterworfen sind, ist Fairness und Chancengleichheit gegeben. Dies setzt größtmögliche Transparenz voraus. Dafür muss die Anti-Doping-Arbeit von unabhängigen Organisationen, den Nationalen Anti-Doping-Organisationen, durchgeführt werden", erklärte Gotzmann weiter. "Die Erkenntnisse aus den letzten Monaten sind schockierend für den gesamten Sport. In einigen Ländern muss ein grundlegender Bewusstseinswandel hin zum eindeutigen und klaren Bekenntnis gegen Doping vollzogen werden."

Cepic wies dabei auf die Wichtigkeit der "Unabhängigkeit der Anti-Doping Arbeit" hin. "Um dies weltweit sicherzustellen, bedarf es einer Internationalisierung der Finanzierung", forderte der NADA-Geschäftsführer. "In diesen neu zu gründenden Anti-Doping Fonds müssen neben den Mitteln, die bereits bisher von den Verbänden, Sportorganisationen und Regierungen für die Anti-Doping Arbeit aufgewendet werden, auch zusätzliche Zahlungen aus Sponsoringverträgen und Übertragungsrechten einfließen. Dadurch werden nationale Einflussmöglichkeiten reduziert und die Gelder können verstärkt dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden."

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(Bild: KMM)



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