Das Außenministerium hatte der Ukraine bereits in der Vorwoche über das Rote Kreuz angeboten, in schweren medizinischen Fällen eine Behandlung in Österreich zu ermöglichen. Die beiden Schwerverletzten werden nun kostenfrei in Wien operiert und nachversorgt. Obwohl sie über keine internationalen Reisedokumente verfügen, hat sich die AUA zum Transport bereit erklärt. Das Rote Kreuz hat zudem Kontakt zu ukrainischen Freiwilligen in Wien hergestellt, die den Patienten während ihres Aufenthalts in Österreich zur Seite stehen sollen.
Österreich hat der Ukraine darüber hinaus weitere Unterstützung angeboten. So soll es Einreiseerleichterungen für Studenten und Nicht-Regierungsorganisationen geben, außerdem sollen österreichische Rechtsexperten bei der Justizreform in der Ukraine helfen. Darüber hinaus setzt sich Österreich für ein wirtschaftliches Unterstützungspaket für die von der Staatspleite bedrohte Ex-Sowjetrepublik ein.
Präsident wurde am Wochenende gestürzt
Am Wochenende war der umstrittene ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch nach monatelangen Massenprotesten gestürzt worden. Er hatte nach dem Tod zahlreicher Demonstranten bei Zusammenstößen in Kiew und dem Beschluss von EU-Sanktionen den Rückhalt seiner "Partei der Regionen" verloren.
Nach Einschätzung ukrainischer Oppositioneller haben zahlreiche "Oligarchen" aus dem Umfeld von Janukowitsch Geschäftsbeziehungen, Anlagevermögen und Konten in Österreich. Auch das umstrittene luxuriöse Meschihirja-Anwesen des gestürzten Präsidenten, das am Wochenende von Demonstranten gestürmt wurde, soll bis zum Jahr 2012 über eine Firma mit Sitz in Wien kontrolliert worden sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.