5 Menschen gestorben

Zugunglück: Unfalllenker besaß keinen Führerschein

Österreich
28.05.2015 11:14
Nach dem verheerenden Zugunglück mit fünf Toten - darunter drei Kinder - am vergangenen Freitagabend bei Purgstall an der Erlauf im niederösterreichischen Bezirk Scheibbs ist am Mittwochnachmittag ein weiteres schreckliches Detail bekannt geworden. Der 26 Jahre alte Unfalllenker, der mit seiner gesamten Familie in dem Auto saß, als der Minivan auf einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst wurde, besaß gar keinen Führerschein.

Man sei im Zuge der Ermittlungen auf diesen Umstand gestoßen, erklärte Johann Baumschlager, Sprecher der Polizei Niederösterreich. Er berichtete außerdem, dass seit 2008 ein Führerscheinverfahren gegen den 26-Jährigen lief. Wie es am Donnerstagvormittag aus dem Magistrat Waidhofen a. d. Ybbs hieß, hatte der Mann weder einen Führerscheinkurs besucht noch eine -prüfung absolviert.

Was den Fall "noch tragischer" mache, sei, dass die ebenfalls ums Leben gekommene 32 Jahre alte Partnerin des 26-Jährigen - entgegen Informationen vom späten Mittwochnachmittag - sehr wohl eine Lenkerberechtigung besaß, so Baumschlager. Auf die Frau war auch der Wagen gemeldet, mit dem die Familie verunglückte.

Minivan von Zug erfasst und völlig zerstört
Der überbesetzte Seat Alhambra, mit dem die Familie - der 26-Jährige mit seiner 32 Jahre alten Ehefrau und sechs Kindern im Alter von 4, 5, 7, 8, 11 und zwölf Jahren - am Freitag in den Abendstunden unterwegs war, wurde auf dem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug der Erlauftalbahn erfasst, mehr als 90 Meter weit mitgeschleift und völlig zertrümmert. Die Eltern wie auch drei der Kinder (7, 8 und 11 Jahre alt) kamen bei dem Unglück ums Leben, zwei Mädchen und ein Bub im Alter von 4, 5 und zwölf Jahren überlebten schwer verletzt.

Unterdessen gab es jedoch auch eine erfreuliche Nachricht: Die Fünfjährige spielt bereits wieder, teilte Baumschlager mit. Sie war ebenso wie ihre vierjährige Schwester zur Behandlung nach Linz geflogen worden. Das jüngere Mädchen befinde sich noch im Tiefschlaf, sein Zustand sei jedoch stabil. Der zwölfjährige Bruder wiederum, der noch in St. Pölten behandelt wird, soll am Freitag nach Linz verlegt werden, "um bei seinen Geschwistern zu sein".

"Tragödie, die ihresgleichen sucht"
Warum der 26-Jährige vor dem Bahnübergang nicht angehalten hatte, wird wohl nicht mehr geklärt werden können. Angehörige, Helfer, Einsatzkräfte wie auch der gesamte Ort Purgstall standen nach dem tragischen Unglück völlig unter Schock. Bürgermeister Christoph Trampler beschrieb das Unglück als "Tragödie, die ihresgleichen sucht". Einen vergleichbaren Unfall habe er nie zuvor erlebt.

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