Kurz nach Atom-Deal

“Wirtschaftsbeziehungen zum Iran intensivieren”

Österreich
18.07.2015 09:34
Für Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bedeutet der Atom-Deal eine Chance für Wirtschaft und Konfliktlösungen in der Region. "Das Ende der Isolation des Iran bedeutet mehr wirtschaftlichen Austausch und ist eine Chance, Teheran für andere Themen wie den Kampf gegen den IS zu gewinnen", sagte Kurz in einem APA-Interview.

Der Iran stehe nun nicht mehr im Abseits und dies eröffne neue Möglichkeiten. "Wir haben traditionell gute Kontakte und werden nach dem Sanktionsende alle Möglichkeiten nutzen, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu intensivieren", ergänzte Kurz, der stolz ist, dass der Deal in Wien abgeschlossen wurde.

Die Brückenfunktion als Mediator sei einer der Grundpfeiler der österreichischen Außenpolitik. Angesichts der vielen Spannungsfelder in der Region fordert Kurz vom Iran, dass dieser eine "vernünftige Rolle" spielt. "Isolation führt zu noch mehr Radikalismus. Wir brauchen keinen Konflikt zwischen der muslimischen und der westlichen Welt und wir brauchen auch keinen zwischen Sunniten und Schiiten", erklärte der Außenminister. Vielmehr sei eine Allianz gegen den Terrorismus notwendig.

Kurz hofft auf bessere internationale Beziehungen
Über die mögliche Verbesserung der Beziehungen zwischen Teheran und Washington und Teheran und London freute sich Kurz und hoffte, dass es ähnlich wie bei Kuba auch beim Iran eine Annäherung an Washington geben werde.

In Bezug auf die Kritik Israels zum Deal stellte der Minister klar, dass Österreich zwar historisch eine besondere Verantwortung gegenüber Israel habe. Er sei aber überzeugt, dass der Deal zu mehr Sicherheit beitrage. "Ich hoffe, dass es gelingt, Israel davon zu überzeugen", so Kurz.

Noch mehr internationale Organisationen nach Wien holen
Abschließend kündigte Kurz an, mit einem "Amtssitzpaket" dafür sorgen zu wollen, dass sich noch mehr internationale Organisationen in Wien ansiedeln. Derzeit ist Österreich Sitz von 37 internationalen Organisationen mit einer Umwegrentabilität von 500 Mio. Euro pro Jahr. "Der Turbo Iran-Deal soll hier dafür sorgen, dass wir in Konkurrenz zu Genf und anderen Städten noch mehr als Ort des Dialogs zum Zug kommen", hofft Kurz.

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