"Kein Bett frei"

Wienerin 4 Stunden vor Geburt von AKH abgewiesen

Österreich
19.11.2014 10:24
So hat sich eine Wienerin die Geburt ihres zweiten Kindes definitiv nicht vorgestellt: Mit starken Wehen kam Dagmar Juric Anfang November ins AKH. Dort erkannte man den Geburtsvorgang jedoch nicht - und schickte die werdende Mutter kurzerhand wieder nach Hause. Nur vier Stunden später brachte die Frau in einem anderen Spital einen gesunden Buben zur Welt.

"Halten Sie das Wochenende durch. Am Montag leiten wir dann die Geburt ein. Wir könnten sie heute einleiten, aber ich habe kein Bett frei." Mit diesen Worten soll ein Arzt im Wiener AKH die hochschwangere Frau wieder nach Hause geschickt haben. Wie Juric in einem Gespräch mit dem ORF-Magazin "heute konkret" berichtet, habe der Wehenschreiber keine auffälligen Aktivitäten angezeigt, eine gynäkologische Untersuchung lehnte der Mediziner ab. "Es wurde einfach abgetan. Aber nur weil das Gerät nichts anzeigt, bilde ich mir die Schmerzen ja nicht ein", so die Wienerin entrüstet.

"Ich dachte das ist ein Scherz"
Die betreuende Hebamme versuchte, die werdende Mutter dann auch noch auf zweifelhafte Art und Weise zu beruhigen. "Wenn sich die Wehentätigkeit steigert, entbinden Sie einfach zu Hause", soll die Frau zu Juric gesagt haben. "Ich dachte das ist ein Scherz, aber sie meinte das ernst", so die Wienerin in dem Bericht.

Mit der Straßenbahn fuhr Juric daraufhin zu ihrer Gynäkologin, die feststellte, dass der Muttermund bereits mehrere Zentimeter geöffnet war. Die Frau wurde sofort in die Semmelweisklinik gebracht, wo sie nur vier Stunden später ihr zweites Kind zur Welt brachte.

AKH: "Kommunikation nicht optimal gelungen"
Juric will keine Entschuldigung vom AKH, sie wünscht sich nur, dass so etwas nie wieder passiert. "Ich habe kein Verständnis dafür, warum sich der Arzt nicht zwei Minuten für die Untersuchung genommen hat." Der Mediziner selbst war für die Wienerin telefonisch nicht mehr erreichbar. In einer offiziellen Stellungnahme des AKHs spricht man von einem Kommunikationsproblem: "Vonseiten der Klinikleitung wurden mit allen beteiligten Ärzten und Hebammen Gespräche geführt und es wurde bestätigt, dass Patientinnen mit starken Wehen oder Geburtsfortschritt selbstverständlich stationär aufgenommen werden. Wir bedauern sehr, dass die Kommunikation zwischen Arzt und Patientin in diesem Fall nicht optimal gelungen ist."

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