"Wir sind froh, Gastgeber der Atomgespräche sein zu dürfen. Die Verhandlungen sind in einer entscheidenden Phase. Die Hauptfrage ist, wie weit beide Seiten bereit sind, aufeinander zuzugehen", erklärte Kurz nach der Unterredung. Wie wichtig die Lage sei, zeige sich auch dadurch, dass die Außenminister der fünf UNO-Vetomächte plus Deutschland bereits in Wien sind oder im Laufe des Wochenendes anreisen werden, ergänzte der Minister.
Die Frage, ob die Parallelverhandlungen zwischen Saudi-Arabien, Frankreich und den USA in Paris bei den Atomverhandlungen eine Rolle spielen würden, verneinte Kurz. Laut seiner Einschätzung würden sich alle Streitparteien um einen Deal bis zur Deadline bemühen, der Weg bis dorthin sei aber noch ein langer.
Nervosität kurz vor Ende der Deadline steigt
Am fünften Verhandlungstag der Wiener Mammutrunde halten die fünf UNO-Vetomächte plus Deutschland mit dem Iran weitere politische und technische Meetings ab, um bis zur Deadline am kommenden Montag doch noch einen Deal im elf Jahre andauernden Konflikt rund um die iranische Atomanreicherung zu erzielen.
Zu Mittag stieß auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu den Gesprächen im Palais Coburg. Nach seinem Eintreffen sagte er vor Journalisten, man sei einer Lösung noch "nie näher" gewesen. Allerdings sei der Ausgang noch völlig offen. Es liege nun am Iran, die Chance zu ergreifen. Steinmeier wird gemeinsam mit Zarif und Ashton "neue Vorschläge" diskutieren, die am Freitagabend von US-Außenminister John Kerry und Zarif ins Spiel gebracht worden waren.
Kurz vor Ende der Deadline steigt die Nervosität bei allen Verhandlungsparteien, denn ein Scheitern der Gespräche wäre laut Angaben von mehreren an den Verhandlungen beteiligten Diplomaten "ein Desaster".
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