"Jung und attraktiv"

Wien-Wahl: Krauss ergattert FP-Listenplatz

Österreich
08.07.2015 13:02
Die Wiener FPÖ hat am Mittwoch ihre Kandidaten für die Wien-Wahl im Oktober präsentiert. Auf der Landesliste finden sich viele bekannte Namen. Einzig die Besetzung von Platz vier - hinter Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache, Klubobmann Johann Gudenus und der nicht amtsführenden Stadträtin Veronika Matiasek - überrascht dann doch ein wenig: Maximilian Krauss (22) ergatterte diesen Platz.

Krauss hatte vor allem mit seiner Nominierung als Vizepräsident des Wiener Stadtschulrats, die von Bürgermeister Michael Häupl abgelehnt wurde, für Aufsehen gesorgt. Zudem fiel der 22-Jährige immer wieder mit umstrittenen Aussagen auf. So erntete er unter anderem Kritik für seine Forderung nach einer chemischen Kastration von Kinderschändern. Strache präsentierte ihn am Mittwoch als "Jugendspitzenkandidat".

Auf Platz fünf der Liste findet sich Dagmar Belakowitsch-Jenewein, die derzeit für die FPÖ im Nationalrat sitzt. Derzeit verraten die Freiheitlichen nur die ersten 15 Plätze der Landesliste, die weiteren Kandidaten sowie die - durchaus mandatsentscheidenden - Regionalwahlkreise sollen Anfang September endgültig fixiert werden, so Strache. Zeit dafür haben die Freiheitlichen, die derzeit 27 von 100 Mandaten im Stadtparlament innehaben, bis 4. September.

Kickl erneut Wahlkampfleiter
Auch hinter den Kulissen gibt es Veränderungen: Anton Mahdalik wird neuer Landesparteisekretär und Pressechef. Er folgt auf Hans-Jörg Jenewein, der in die Privatwirtschaft wechseln wird. Mahdalik war bisher unter anderem als Verkehrssprecher und Gemeinderat der FPÖ tätig. Bekannt ist er zudem für unkonventionelle Pressearbeit und politische Auftritte: Um eine Finanzierung für den Neustifter Kirtag zu sichern, ließ er eine Dame im Dirndl im Gemeinderat Bier ausschenken. "Wir haben Großes vor. Wir helfen Bürgermeister Michael Häupl, dass er sich am 12. Oktober in einen ausgedehnten Toskanaurlaub begeben kann", sagte Mahdalik. Wahlkampfleiter wird - wie bereits 2005 und 2010 - Generalsekretär Herbert Kickl.

"Attraktive Liste mit klaren Ansagen"
Strache lobte die "junge und attraktive Liste mit klaren Ansagen und Profil": Auf dieser findet sich auf Platz sechs Petra Steger, die derzeit ebenfalls ein Nationalratsmandat hat. Platz sieben geht an Dominik Nepp, seit 2010 Wiener Gemeinderat. Ebenfalls schon Erfahrung im Gemeinderat hat Angela Schütz, die an achter Stelle kandidiert. Nummer neun auf der Liste ist der nicht amtsführende Stadtrat David Lasar, Platz zehn das Wiener FPÖ-Urgestein Eduard Schock. Der frischgebackene Landesparteisekretär Mahdalik belegt Position elf, an zwölfter Stelle steht Gemeinderat Dietbert Kowarik. Auf Platz 13 kandidiert Gemeinderatsabgeordneter Wolfgang Seidl.

Ein neues, aber nicht unbekanntes Gesicht findet sich an 14. Stelle: Wolfgang Aigner, ehemals ÖVP-Abgeordneter und seit 2011 als unabhängiger Gemeinderat unterwegs. Die FPÖ hatte den "wilden" Mandatar schon länger de facto eingebunden und im Vorfeld angekündigt, Aigner fix auf ihre Liste setzen zu wollen. Strache präsentierte ihn als freiheitliches "Angebot an bürgerliche Wähler". Ganz neu ist hingegen Elisabeth Ullmann, die auf Platz 15 gereiht wurde. Sie ist derzeit Chefredakteurin von FPÖ-TV.

Strache bekräftigt Bürgermeisterkandidatur
"Ich trete an als Bürgermeisterkandidat", erklärte Strache, dessen Nominierung als Spitzenkandidat der Parteivorstand am Montagabend laut Gudenus einstimmig beschlossen hat. "Marek, Slavik, Gratz, Zilk, Häupl, Strache - das klingt doch gut. Und die Chance ist da", probte Strache schon einmal seinen Namen in der Liste der Wiener Bürgermeister. Als Wahlziel wiederholte er erneut, die 30-Prozent-Marke überspringen zu wollen, "je höher und deutlicher, desto besser". Zudem wolle man die Verfassungssperrminorität, also ein Drittel der Mandate, erreichen. "Optimal wäre es natürlich, die SPÖ zu überholen. Alles ist möglich am 11. Oktober", sagte Strache.

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