Viele Firmenpleiten

Wien: In nur einem Jahr fast 13.000 Jobs weniger

Wirtschaft
08.04.2014 17:41
DiTech, dayli, Alpine, Siemens, Steyr Panzer oder Niedermeyer: In nur einem Jahr gingen in Wien Tausende Arbeitsplätze bei einst bedeutenden Unternehmen verloren. So übersiedelt jetzt auch der Lautsprecherhersteller Knowles Electronics nach Asien, damit sind weitere 283 Menschen arbeitslos.

Bereits 101.802 Menschen sind laut aktueller Statistik des AMS in Wien ohne Job - das ist ein Plus von 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und noch eine schlechte Nachricht: Seit Jahresbeginn haben schon 413 Firmen Insolvenz gemeldet - 2013 waren es 1.601. 12.864 Dienstnehmer haben laut Kreditschutzverband in einem Jahr ihren Job verloren, weil Unternehmen ins Trudeln kamen.

Nach der Pleite von DiTech verlieren 255 Mitarbeiter ihren Job, 200 Angestellte waren in Wien vom Niedermeyer-Konkurs betroffen, bei Siemens könnten dieses Jahr noch 100 Stellen am Standort Wien abgebaut werden. Bei der Tageszeitung "Der Standard" sollen bis zu 25 Stellen eingespart werden. Und der Panzerhersteller Panzer Steyr stellt seine Produktion in Wien ein, 210 Mitarbeitern wird gekündigt.

Ist Wien als Wirtschaftsstandort nicht mehr attraktiv? "Im Gegenteil", erklärt die zuständige SPÖ-Finanzstadträtin Renate Brauner. Sie kontert: "Wien ist der Gründungsmotor von Österreich. 2013 haben sich 8.403 Firmen in Wien angesiedelt, davon 133 aus dem Ausland. So viele wie noch nie."

Handicap bei Jobsuche: Fehlende Schulbildung
Gleichzeitig suchen Unternehmen Arbeitskräfte. In Wien gibt es 5.197 offene Stellen (Stand März) und damit um 14,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Aber es fehlen Menschen mit entsprechenden Qualifikationen: Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen verfügt nur über einen Pflichtschulabschluss. "In Wien haben Personen mit einer Berufsausbildung gute Chancen, schnell wieder einen Job zu bekommen", erklärt AMS-Sprecher Sebastian Paulick. Mit dem waff bietet das AMS daher Umschulungen und Weiterbildungen an. Insbesondere im Pflege- und Krankenbereich fehlt Personal.

Den von der Insolvenz betroffenen Beschäftigten hilft in Wien eine Arbeitsstiftung. Brauner: "Die Mitarbeiter können sich im Rahmen der Stiftung beruflich neu orientieren oder sich berufsbezogen weiterbilden."

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